"Eine Uni – ein Buch": Lesefestival an der JGU

22.06.2023
Campus-News, Studium

Dieses Sommersemester liest die JGU den Roman "The Whale Rider" des Māori Autors Witi Ihimaera, zu dem mittwochs eine hybride Ringvorlesung mit Expert:innen aus Mainz und Neuseeland stattfindet.

Im Rahmen des Projektes "Eine Uni – ein Buch" liest die gesamte JGU im Sommersemester 2023 den Roman "The Whale Rider" des Māori Schriftstellers Witi Ihimaera. The Whale Rider ist eine Geschichte über Traditionen, über die Verbundenheit von Mensch und Tier und über ein junges Mädchen, das ihrem Stamm neue Hoffnung bringt. Denn der Stammesführer der Māori, Koro Apirana, ist verzweifelt: Es gibt keinen männlichen Erben, der seine Nachfolge antreten kann. Außerdem strandet eines Tages ein Wal an der Küste. Koro Apiranas Enkelin ist es schließlich, die das Leid des Wals nicht mehr ertragen kann und so zur Legende wird.

Das Projekt "Eine Uni – ein Buch"

"Eine Uni – ein Buch" ist ein Projekt des Stifterverbandes und der Klaus Tschira Stiftung in Kooperation mit dem ZEIT Verlag, welche die besten Ideen für eine gelebte Campuskultur mit 10.000 Euro fördern. Das Ziel des Projektes sei laut dem Stifterverband, dass sich die verschiedenen Mitglieder einer Hochschule untereinander über ein gemeinsames Thema austauschen. Welches Buch gelesen wird und wie man sich damit auseinandersetzt, sei den Hochschulen dabei selbst überlassen.

Die JGU habe sich laut Dr. Anke Vogel, Mitarbeiterin am Gutenberg-Institut im Bereich Buchwissenschaft und eine der Organisator:innen des Festivals, darauf beworben, um die Menschen nach der Pandemie wieder näher zusammenzubringen und Leben auf den Campus zu bringen. Neuseeland habe man ausgewählt, da es "der Ort ist, der am weitesten entfernt ist von Mainz", so Dr. Vogel in der ersten Woche der Ringvorlesung. Der Grundgedanke sei gewesen, dass Reisen in der Pandemie nicht möglich war, weswegen überlegt wurde, welcher Ort am weitesten von Mainz entfernt liege.

Die Planung des Projekts an der JGU

Darüber hinaus sei bei der Auswahl des Buches wichtig gewesen, dass es eine deutsche Übersetzung des Originaltextes gäbe – und da wäre die Auswahl nicht groß gewesen. Die Wahl sei dann relativ schnell auf "The Whale Rider" von Witi Ihimaera gefallen, aufgrund der vielen Perspektivwechsel und der Möglichkeit, die Māori Kultur kennenzulernen. Außerdem sei es "auch ein nicht so wahnsinnig dicker Roman, weswegen wir gesagt haben, das ist etwas, was jeder lesen kann, und was man eben auch mal schnell lesen kann."

Bei der Erstellung des Programms für die Ringvorlesung sei man dann zuerst vom Buch ausgegangen. Es wurde überlegt, welche Themenangebote darin stecken. Dabei hätten die Organisierenden besonders Fragen über die Māori Kultur, emanzipatorische Fragen, sowie Umweltschutz und Wale beschäftigt. Danach machte man sich auf die Suche, wer zu solchen Themen gearbeitet hätte und das auch in Neuseeland, um nicht nur mit einem europäischen, deutschen Blick auf die Themen zu schauen, sondern von beiden Seiten der Welt, mit ihren jeweiligen kulturellen Hintergründen.

Eine Ringvorlesung, um Menschen zusammenzubringen

Einen Großteil des Lesefestivals macht die hybride Ringvorlesung aus. Sie findet bis zum 5. Juli 2023 vor Ort in der Muschel statt, aber wird auch digital übertragen, um "möglichst viele Menschen zu erreichen und auch möglichst viele Perspektiven einsammeln zu können", sagt Dr. Anke Vogel. Das Lesefestival richte sich an alle Angehörigen der Uni Mainz, also an alle wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Mitarbeitenden, die Studierenden und auch an die städtische Öffentlichkeit. Als Highlight der Veranstaltung wird am 5. Juli 2023 Witi Ihimaera persönlich für eine Lesung in der JGU zu Gast sein.

Ziel des Projekts

Von dem Projekt erhoffe man sich, viele Menschen zum Lesen des Romans zu motivieren, sodass sie über die disziplinären Grenzen hinaus miteinander ins Gespräch kommen. Laut Dr. Anke Vogel habe das bereits "wunderbar funktioniert" und es seien auch viele Ideen für Kooperationen entstanden, die über das Projekt hinausgingen. Man konnte viele Verbindungen nach Neuseeland knüpfen, es wurde ein Social Media-Team gegründet und es gibt Pläne für eine Lesenacht, die am 27. Juni 2023 im Lesesaal der Zentralbibliothek stattfinden soll.

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