Ein neues Medienhaus für die Universität

07.11.2024
Campus-News, Studium
Melissa Mager

Die JGU erhält ein neues Medienhaus, dass das am Taubertsbergbad ersetzen soll. Dies wurde 2023 in einer Pressemeldung verkündet. Geplanter Baubeginn ist 2025, doch die Pläne gibt es schon seit 15 Jahren.

Am 24.07.2023 verkündete das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit (MWG) in einer Pressemeldung den Bau eines neuen Medienhauses für die Johannes Gutenberg-Universität (JGU). Dieses soll auf dem Campus, westlich des Philosophicums entstehen und „mit den Gebäuden der Sozialwissenschaften und Philosophischen Fakultät zukünftig eine Einheit bilden“, so Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen in der Pressemitteilung. Auf vier Stockwerken mit einer Nutzungsfläche von 7490 Quadratmetern soll Raum für circa 1000 Studierende entstehen. Einziehen werden dort dann die Medienstudiengänge der JGU und der Hochschule. Die bisherigen Räumlichkeiten sollen entweder aufgegeben, wie die Medien-Räume in Wall- und Holzstraße, oder für andere Studiengänge genutzt werden.

Details zum Medienhaus

Das neue Medienhaus soll einen hochinstallierten Multimediahörsaal mit Regie- und Nebenräumen beinhalten, sowie Produktionsräume, ein digitales Fernsehstudio, ein Hörfunkstudio und Schnitt- und Sichtplätze. Das Gebäude solle dabei „wesentliche Elemente des nachhaltigen und klimaschutzgerechten Bauens implementieren“, so die Pressemitteilung. Erreicht werden soll dies durch eine Außenfassade aus vorgefertigten Holzelementen und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Ein Teil des Anselm-Franz-von-Becher Wegs soll ein neuer und durch viel Grün klimafreundlich gestalteter Bereich mit Aufenthalts- und Sportfreiflächen werden.

Baubeginn wird 2025 sein, aber bis wann die Fertigstellung angestrebt wird, ist noch unklar. Die Gesamtbaukosten für das neue Medienhaus belaufen sich auf 121 Millionen Euro. Die Finanzierung solle im Doppelhaushalt für 2025/2026 verankert werden.

Im September wurde der Regierungsentwurf nun im Kabinett beschlossen und jetzt stehe noch die parlamentarische Beratung an, so Markus Ramp vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). Die Universitätsleitung begrüßt es als eine Fortsetzung der Zusammenarbeit von JGU und Hochschule.

Baupläne und Verzögerungen

Die Pläne für ein neues Medienhaus existieren jedoch schon seit 2009. Damals hieß es der angestrebte Baubeginn sei 2012. Ursprünglich sollte das Medienhaus in das inzwischen abgerissene alte Studentenwohnheim Inter-I einziehen. Geplant war, dass Inter-I als Bürogebäude zu sanieren und auf dem gegenüberliegenden Platz ein Medientechnikzentrum zu errichten. 2012 ließ die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz dann in einer Pressemeldung verlauten, dass der Bau 2014 beginnen könne, doch auch daraus wurde nichts.

Im Jahr 2019 verkündete das Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz in einer weiteren Pressemeldung, dass der Baubeginn des neuen Medienhauses für 2021/2022 geplant sei und dass der Standort sich geändert habe: Man plane nun, das Gebäude westlich des Philosophicums zu errichten. Zu den Gründen hieß es in der Pressemeldung, dass „sich die Revitalisierung des Hochhauses Inter-I als nicht wirtschaftlich erwiesen“ hätte. Als entscheidender Faktor werden dabei die hohen Sanierungskosten für das Hochhaus angegeben. Auf Anfrage von campus-mainz.net erklärte Ramp in einer E-Mail, dass von diesem Plan abgerückt wurde, da die Qualität des Betons sich als zu schlecht erwiesen hätte. Untersuchungen der Gebäudesubstanz hätten ergeben, dass die Korrektur der schlechten Rohbau- bzw. Betonqualität einen erheblichen finanziellen Aufwand gefordert hätte. Auch würde das Gelände gegenüber des Inter-I voraussichtlich für Ersatz- oder Neubauten der Naturwissenschaften benötigt.

Anfang 2022 haben die Abrissarbeiten an alten Bestandsgebäuden begonnen, deren Rückbau man, laut Ramp, 2023 habe abschließen können. Weiterhin erklärt er in seiner E-Mail, dass „voraussichtlich im ersten Halbjahr 2025 die infrastrukturellen Arbeiten auf und neben dem Baufeld“ beginnen könnten. Ein verbindlicher Terminplan liege jedoch noch nicht vor. Es wird sich also erst im nächsten Jahr zeigen, ob das neue Medienhaus nun endlich gebaut werden kann.

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