Im Jahr 2002 erklärte die UNESCO das Obere Mittelrheintal von Bingen bis Koblenz zum Weltkulturerbe. Schon im 18. und 19. Jahrhundert zog es Reisende in das malerische Tal mit seinen Höhenburgen und der legendären Loreley. Der Sage nach zog der Geist einer hübschen Frau mit ihrem Gesang die Schiffer im Rheintal so sehr in ihren Bann, dass sie am Felsen der Loreley Schiffbruch erlitten.
Bingen, dann durch das obere Mittelrheintal nach Koblenz. Die eineinhalbstündige Fahrt lässt sich am besten mit einem Hörbuch der Mittelrheinbahn genießen, das jeden Streckenabschnitt historisch und landschaftlich erklärt. Entlang der Strecke lassen sich Zwischenstopps einlegen und längere Rundwanderungen unternehmen. Außerdem führt von Bingen bis Bonn der Rheinburgenweg entlang des Flusses, der etwas einfacher als der rechtsrheinisch und mit den verschiedenen Auto- und Personenfähren gelegenen Rheinsteig ist. Dieser 320 km lange Wanderweg führt auf schmalen Wegen und anspruchsvollen Steigen entlang des Rheins zu wundervollen Ausblicken.
Das Ziel der Reise: Koblenz - eine der ältesten Städte Deutschlands. Die Stadt ist Heimat für 110.000 Menschen. Das Deutsche Eck auf der Landzunge am Zusammenfluss von Rhein und Mosel ist Anziehungspunkt für viele Touristen. Dort steht das große Reiterstandbild des ersten deutschen Kaisers, Wilhelm I., der vor seiner Krönung 1871 im Spiegelsaal von Versailles zwischen 1850 und 1858 in Koblenz gelebt hatte. Im Angesicht des Kaiserdenkmals liegt das Deutschherrenhaus, das Heimat des Ludwigmuseums ist. Dort lassen sich Kunstwerke des Sammlerehepaars Peter und Irene Ludwig betrachten, die besonders auf die 300-jährige Beziehung zum Nachbarland Frankreich eingehen. Auf der gegenüberliegenden Rheinseite thront die Festung Ehrenbreitstein. Schon seit dem 10. Jahrhundert vor Christus können hier Befestigungsanlagen nachgewiesen werden. Die Festung beherbergt heute das Landesmuseum, in dem die wirtschaftliche und technische Entwicklung des Landes Rheinland-Pfalz nachvollzogen werden kann. Im „Haus des Genusses“ liegt dabei ein besonderer Schwerpunkt auf dem Wirtschaftszweig Weinbau.
Vom Koblenzer Hauptbahnhof sind alle Sehenswürdigkeiten am Deutschen Eck und in der Altstadt innerhalb weniger Minuten zu Fuß zu erreichen. Zur Festung Ehrenbreitstein geht es dann entweder mit der Fähre oder einer beeindruckenden Seilbahn.
Sollte noch Zeit für etwas Shopping bleiben, sind die ebenfalls zwischen Bahnhof und Deutschem Eck gelegene Löhrstraße und das Löhrcenter zu empfehlen. Besonderen Charme haben jedoch die kleineren Geschäfte in der Altstadt. Dort gibt es auch eine Vielzahl von Restaurants, in denen man Weine von der Mosel probieren kann. Am besten einen Riesling aus der Steillage.
Alternativ lässt sich die Strecke von Bingen nach Koblenz auch mit dem Schiff fahren. Das ist schön, aber recht teuer (ca. 35 €).
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