Dunkler Heimweg

19.06.2014
Frauen, Campus-News...
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Viele Studentinnen plagt ein ungutes Gefühl, wenn sie nachts alleine von einer Uni-Party oder der Bibliothek nach Hause laufen müssen. Drei Studierende der Universität Regensburg haben daher eine App entwickelt, die Studentinnen die Angst vor dem dunklen Heimweg nehmen soll. Auch an der JGU gibt es Überlegungen eine App zu entwickeln.

Katharina Hochmuth, Mario Pfaller und Tim Hautkappe sind die Entwickler der „KommGutHeim“-App, die seit Beginn des Jahres schon über 2500 Mal heruntergeladen wurde.  Über eine Live-Standort-Übertragung bietet die App die Möglichkeit, sich virtuell von Freunden oder Eltern auf dem Nachhauseweg begleiten zu lassen. Die von den Studierenden entworfene Karte funktioniert weltweit und kann Route und Geschwindigkeit des Heimgängers ziemlich genau angeben. Hält die App die Person für inaktiv, wird ihr nach 20 Minuten die Frage gestellt: „Bist du noch auf dem Weg?“. Bleibt eine Antwort aus, fragt die App nach 10 Minuten erneut nach. Die virtuellen Begleiter erhalten somit nach spätestens 30 Minuten eine Nachricht, dass etwas nicht stimmen könnte. Bald möchten die drei Studierenden der Universität Regensburg noch einen „Notfall-Button“ in die App integrieren, sodass der einsame Heimgänger seinen Begleiter sofort informieren kann, wenn er sich unsicher fühlt.

Heimwegtelefon

Auch Anabell Schuchhardt und Frances Berger aus Berlin haben sich überlegt, wie sie den Heimweg für einsame Nach-Hause-Gänger sicherer machen können und das Heimwegtelefon ins Leben gerufen. Menschen aus ganz Deutschland können die beiden Frauen anrufen, wenn sie ein unsicheres Gefühl auf ihrem Nachhauseweg plagt. Auf Google Maps schauen sich Anabell und Frances den Weg des Anrufers an und verfolgen ihn mit, um im Notfall schnell reagieren und die Polizei verständigen zu können.

Sicherheit an der JGU

Zusätzlich zu solchen Angeboten sind auch die Universitäten dafür verantwortlich, ihren Studierenden einen sicheren Heimweg zu gewährleisten. Die versuchte Vergewaltigung auf dem Campus der Uni Mainz im vergangenen November hat an der JGU zu einer Diskussion über Sicherheitslücken für Studierende auf dem Campus geführt. Auf Initiative des AStA AlleFrauenreferats und des Frauenbüros der JGU wurde die Beleuchtung auf dem gesamten Campus überprüft. Nach mehreren Begehungen mit der Abteilung für Sicherheit an der Uni wurden dunkle und unsichere Ecken ausgemacht und neue Beleuchtung für insgesamt 73.000 € angebracht. Diese wird von Mitarbeitern der Universität regelmäßig kontrolliert, sodass defekte Lampen schnell ersetzt werden können. Zusätzlich zu der Beleuchtung findet man auf dem gesamten Unigelände Aufkleber mit der Notrufnummer. Claus-Toni Bertram ist Leiter der Zentralen Dienste und zuständig für Sicherheit an der Uni. „Die Hauptpforte der Universität ist 24 Stunden besetzt. Zusätzlich zu dem Wachmann an der Pforte gibt es noch einen zweiten Wachmann, der mit dem Auto Streife über den Campus fährt. Fühlt sich eine Studentin oder ein Student nachts unsicher auf dem Campus, kann die Notfallnummer angerufen werden und der Wachmann an der Pforte schickt seinen Kollegen dann los, um die Person sicher zum Bus zu begleiten.“

Maßnahmen des AlleFrauenReferat

Zusätzlich zu den Maßnahmen der Universität hat das AlleFrauenReferat des AStA auf dem gesamten Unigelände Aufkleber angebracht. „Auf den Aufklebern mit dem Titel „Hilfe bei sexueller Belästigung“ finden Studierende Notfallnummern sowie Ansprechstationen, die sie bei sexueller Belästigung kontaktieren können“, sagt Hannah vom AlleFrauenReferat. Seit dem letzten Jahr gebe es zwar schon einige Verbesserungen, jedoch sollten Studierende dennoch immer wachsam sein und unangenehme Situationen sofort der Polizei, dem Frauenbüro der Uni oder auch dem AlleFrauenReferat melden, fügt Hannah hinzu.

App für mehr Sicherheit

Damit Studierende noch schneller Hilfe holen können, wenn sie sich nachts unwohl auf dem Campus fühlen, haben die Jusos der Abteilung für Sicherheit vorgeschlagen, eine eigene App zu entwickeln. Idee der App ist es, in einer Gefahrensituation nur noch auf einen Knopf drücken zu müssen. Dann würde die App ein automatisches Signal mit dem Standort der Person an den Wachmann der Hauptpforte senden und dieser könnte seinen Kollegen verständigen. Bis jetzt ist dies allerdings nur einen Idee und wird derzeit noch vom Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV) geprüft.

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