In einer Pressemitteilung des Deutschen Studierendenwerks vom November 2023 wurden Forderungen durch den Vorstandsvorsitzenden Matthias Anbuhl verkündet: Der Staat solle die finanzielle Unterstützung von Studierendenwerken weiter erhöhen. "Die Studierendenwerke haben auch im Krisenjahr 2022 ihre Leistungsfähigkeit eindrucksvoll bewiesen", so Anbuhl. Aufgrund der weiterhin bestehenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bräuchten diese mehr Unterstützung durch den Staat, um ihre Arbeit zum Wohl der Studierenden fortsetzen zu können.
Die Kostensituation in der Hochschulgastronomie habe sich innerhalb der letzten Jahre deutlich verschärft. Zur Stabilisierung der günstigen Mensapreise seien daher dauerhaft höhere staatliche Zuschüsse zum laufenden Betrieb erforderlich. Die Umsätze der Mensen hätten im Jahr 2022 noch immer deutlich unter dem Niveau der Vor-Corona-Jahre gelegen.
Die Nachfrage in Studierendenwohnheimen nehme weiterhin zu. Um die Studierendenwerke bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu unterstützen, könnten die Bundesländer das Bundesprogramm "Junges Wohnen" unterstützen, so heißt es in der Pressemitteilung.
Auch die psychologischen Beratungsstellen seien auf finanzielle Unterstützung angewiesen: Angesichts der multiplen wirtschaftlichen und politischen Krisen sowie der Pandemie-Nachwirkungen übersteige die Nachfrage nach Therapie-Plätzen unter den Studierenden bei weitem das aktuelle Angebot der psychosozialen Beratung, so das DSW. Deshalb müssten Bund und Länder gemeinsam die psychosozialen Beratungsstellen der Studierendenwerke unterstützen.
Auch in Mainz stellen die wirtschaftlichen Gegebenheiten eine Herausforderung dar: Insbesondere die gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten sowie die Tariferhöhung belasteten die Haushalte der rheinland-pfälzischen Studierendenwerke, so Thomas Kohn-Ade, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Mainzer Studierendenwerks.
Er erläuterte, dass der Landeszuschuss für die Studierendenwerke seit 2016 nicht mehr erhöht worden sei. Aufgrund der starken Inflation sei dies nicht mehr zeitgemäß und habe zu Konsequenzen für das Studierendenwerk Mainz geführt: Dieses habe "den Sozialbeitrag zum Wintersemester 2023/24 um zehn Euro auf insgesamt 104 Euro anheben müssen."
Der Großteil der Sozialbeiträge fließe laut Kohn-Ade in die Mensen. Das Studierendenwerk Mainz musste im Jahr 2023 ungefähr 75 Prozent seiner Sozialbeiträge für die Mensen aufwenden, um die Kosten zu decken. "Mit steigenden Kosten wird der Anteil, der für die Mensen aufgewendet werden muss, voraussichtlich weiter zunehmen, falls der Landeszuschuss nicht entsprechend angepasst wird", so Kohn-Ade.
Wenn das Land Rheinland-Pfalz nicht zeitnah den Zuschuss an die Studierendenwerke zumindest um die gestiegene Inflation erhöhe, bestehe die akute Gefahr, dass Sozialbeiträge und Essenspreise weiter massiv anstiegen oder sogar eine Einschränkung des Angebots unumgänglich werde. Diese Verschärfung der Preise würden eine besondere Belastung für Studierende darstellen. Es kann eigentlich nicht im Sinne des Uni-Kodex sein, Studieren zu einem Luxus zu machen, der lediglich von privilegierten Menschen wahrgenommen werden kann.
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