Die Zukunft des Inter 1

Am 15. Dezember traf sich der Verwaltungsrat des Studierendenwerkes in Mainz (SWM), mit dabei waren auch drei Vertretern der Hausvertretung (HV) des Inter 1. Hierbei teilte das Studierendenwerk die Entscheidung mit, dass der aktuelle Auszugstermin, der 31. März 2015, bestehen bleibt und das Gebäude am Staudingerweg danach wieder an den Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung Rheinland-Pfalz (LBB) zurückgegeben wird. Ein bei dem Treffen anwesender Vertreter der Inter 1 HV nennt die Vorgänge rund um den baldigen Auszug „skandalös“.

Neue Kapazitäten, andere Preise

Das SWM argumentiert mit den in den letzten Jahren neu entstandenen Wohnheimen. Das große Wohnheim „Kisselberg“ wurde erst 2013 fertig gestellt und das Wohnheim „Binger Schlag“ (endgültige Fertigstellung 2015) am Hauptbahnhof West sei schon längere Zeit dafür vorgesehen gewesen, bei der Schließung des Inter 1 genügend Kapazitäten zu gewährleisten. Allerdings wollen die im Inter 1 wohnenden Studierenden nicht umziehen, nicht zuletzt wegen der niedrigen Mieten im Inter 1. Es gebe, gerade für „arme“ Studierende, fast keinen bezahlbaren Wohnraum in Mainz, schreibt Tobias Noll, Mitglied der HV.

Leerstände in den Wohnheimen befürchtet

Das SWM dagegen befürchtet in den kommenden Semestern einen Leerstand in seinen Wohnheimen und möchte deshalb seine Kapazitäten verringern. Die HV des Inter 1 fragt sich jedoch: „Welches Zeichen setzt man, wenn man das günstigste Wohnheim, noch dazu zentral auf dem Campus, schließt und leer stehen lässt?“ Das Studierendenwerk spielt den Ball der Landesbaubehörde zu und fordert von ihr eine Garantie auf „Betriebssicherheit für eine Nutzung als Wohnanlage“. Ohne Garantien seitens des LBB kann der Betrieb des Inter 1 laut SWM nicht mehr fortgeführt werden.

Aktionen der WohnheimsbewohnerInnen

Bereits am 27. November wurde an den Verwaltungsrat des SWM eine Resolution mit einer Unterschriftenliste von Wohnheimsbewohnerinnen und -bewohnern übergeben, die sich gegen die Schließung ausspricht. Die Kritik der HV geht aber auch an die eigenen Reihen: „Wir haben unser Recht als HV genutzt. Wir waren beim Verwaltungsrat mit dabei, der ein offeneres Ohr hatte, als so mancher studentische Vertreter.“

Inter 1 als Medienhaus

Für das Hochhaus Inter 1 gibt es schon lange Pläne, es als Wohnheim aufzugeben, zu sanieren und in den Dienst der Lehre der Universität zu stellen. Als Medienhaus sollte das Inter 1 die verschiedenen medienwissenschaftlichen Gruppen und Institute aus der Innenstadt und vom Campus vereinen. Baubeginn sollte eigentlich schon 2014 sein, jedoch konnte das Projekt wegen einer fehlenden Finanzierung seitens des LBB und des rheinland-pfälzischen Finanzministeriums nie realisiert werden. Wenn das Inter 1 ab dem 30.04. komplett geräumt ist, wird es wohl auf unbestimmte Zeit leer stehen.