Der AStA teilte uns mit, dass es schon seit der Einführung des Deutschlandtickets den Plan gegeben habe, den Studierenden der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) eine vergünstigte Version bereitzustellen. Im vorherigen Semester (Wintersemester 23/24) war es bereits möglich für Student:innen, ein Upgrade-Ticket zu erwerben, sodass nicht die Kosten für ein komplettes Deutschlandticket gezahlt werden mussten. Hierbei wurde nur die Differenz zum Deutschland-Ticket gezahlt. Jedoch hat es schon zu diesem Zeitpunkt die Idee gegeben, das Semester-Ticket mit dem Deutschlandticket ohne Aufpreis zu verknüpfen.
Der bundesgesetzliche Rahmen, der für dieses Vorhaben nötig gewesen ist, wurde erst im November 2023 gesetzt, sodass erst im Sommersemester 2024 ein vergünstigtes Deutschlandticket für Studis umgesetzt werden konnte.
Zum Sommersemester 2024 ist ein Solidarmodell für die Student:innen entwickelt worden, welches im Vergleich zu dem regulären 49-Euro-Ticket um 40 Prozent vergünstigt angeboten wird. Somit werden pro Studierenden monatlich 29,40€ des Semesterbeitrags für das Ticket verwendet.
Da es diese Vergünstigung nicht in vorherigen Semestern gegeben hat, konnte das alte Studi-Ticket erst jetzt durch das Deutschland-Ticket ersetzt werden.
Das neue Semesterticket funktioniert abgesehen vom vergünstigen Preis wie das normale Deutschlandticket und es müssen die dafür gültigen Bestimmungen beachtet werden.
So ist das Ticket an den deutschlandweiten ÖPNV gebunden, inklusive Regional- und Regionalexpressbahnen. Verkehrsmittel wie ICEs sind daher nicht mit dem Deutschlandticket abgedeckt. Weitere Informationen zum Deutschlandticket findet ihr hier.
Mit der Einführung des neuen Semestertickets änderte sich auch der Ort, an dem die Fahrkarte hinterlegt ist.
Der AStA erklärte die Umstellung folgendermaßen:
„Das alte JGU-Ticket war ein mehrere Verkehrsverbünde beinhaltendes Ticket, das von der Universität selbst ausgegeben wurde, und daher in der eigenen App angeboten werden konnte. Das neue Ticket ist im Gegensatz dazu ein von der Mainzer Mobilität ausgegebenes Deutschlandticket, dass als QR-Code verfügbar ist. Dafür hat die Mainzer Mobilität auf einen eigenen Dienstleister zurückgegriffen, weshalb keine Verknüpfung mit den Apps der JGU möglich ist.“
Einige Student:innen bevorzugen jedoch ein physisches Ticket. Aus diesem Grund ist der AStA aktuell im Gespräch mit der Mainzer Mobilität und setzt sich dafür ein, dass es Chip-Karten für Studierende geben wird. Geplant ist, dass diese gegen einen geringen Aufpreis erhältlich sein sollen. Allerdings konnte dieses Vorhaben im Sommersemester 2024 noch nicht umgesetzt werden. Weitere Informationen zur Chipkarte werden zukünftig auf der Homepage des AStA zu finden sein.
Die erste Herausforderung sei laut eigenen Angaben des AStA gewesen, das Deutschlandticket tatsächlich zum Start des Sommersemesters etablieren zu können. Aufgrund der Ankündigung der Bundesregierung im Wintersemester 2023/2024 und der Tatsache, dass auf den rechtlichen Rahmen gewartet werden musste, sei nicht viel Zeit zur Umsetzung geblieben.
Der AStA teilte mit, dass zügige und intensive Verhandlungen mit der Mainzer Mobilität nötig gewesen wären, bis schließlich pünktlich zum 01. April 2024 das neue Semesterticket genutzt werden konnte.
Eine weitere Herausforderung sei es aktuell, die zu viel gezahlten Semesterbeiträge zu erstatten. Das Problem hierbei ist, dass die Semesterbeiträge noch mit den Preisen des alten Semestertickets berechnet wurden. Durch den Wechsel des Semestertickets ist allerdings der Beitrag günstiger geworden. Somit haben einige Student:innen einen zu hohen Beitrag bezahlt und es müssen noch rund 28.000 Student:innen Geld zurücküberwiesen werden. Dennoch ist der AStA positiv gestimmt und sich sicher, dass die Rückerstattung demnächst erfolgen wird.
Weitere Infos zur konkreten Preisauflistung des Semestertickets findest du auf der Homepage vom AStA.
Eine sehr wichtige Frage für Student:innen ist natürlich, wie es um die Zukunft des Deutschlandtickets für Studis steht.
Hierzu äußerte der AStA, dass das Deutschlandticket für die Student:innen der JGU angeboten wird, solange es die vergünstigte Version gibt. Nur im Falle eines deutlichen Anstieg des Preises würde auf ein regionales Ticket zurückgegriffen werden. Da jedoch das vergünstigte Deutschlandticket mit 29,40€ um einiges günstiger ist als das vorherige Semesterticket mit 39,00€ pro Studi im Monat, ist momentan nicht mit einem Wechsel zu rechnen.
Die Finanzierung des Deutschlandtickets wird zur Hälfte vom Bund und zur anderen Hälfte von den Ländern finanziert. In diesem Zusammenhang spricht die Bundesregierung von einem großen Erfolg.
Dennoch ist noch nicht sicher, wie die Finanzierung in Zukunft ablaufen wird.
Der AStA geht allerdings davon aus, dass aufgrund der großen Beliebtheit auch in absehbarer Zeit das Angebot bestehen bleibt oder sich zumindest nicht erheblich verteuern wird.
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