Die stillen Begleiter der Online-Lehre

30.11.2020
Studium

2020 feiert das Wissenschaftsnetz Rheinland-Pfalz (WiN-RP), über das sich alle Hochschulen des Bundeslandes online koordinieren, sein 15-jähriges Jubiläum. Doch das ist nur die Spitze des digitalen Eisberges.

Seit 1994 verfolgen alle Hochschulen in Rheinland-Pfalz das Ziel, gemeinsam ihre Internetversorgung auf- und auszubauen. Dabei steht das Ziel einer leistungsfähigen und kostengünstigen Internetverbindung im Fokus. Das Wissenschaftsnetz Rheinland-Pfalz (WiN-RP) verbessert konkret seit 2005 die Verbindung aller Hochschulen des Landes Rheinland-Pfalz durch ein Glasfasernetz. Seitdem koordiniert das Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV) der JGU Mainz sowohl den Ausbau als auch die Nutzung dieses Netzes.

Das WiN-RP ist eine Dienstleistung der Rechenzentrumsallianz Rheinland-Pfalz (RARP). Die RARP beinhaltet Funktionen wie E-Mail-Dienste, Cloud-Speicher und Kommunikationsdienste zwischen den Rechenzentren der rheinland-pfälzischen Hochschulen. Das bietet die Möglichkeit, große Datenmengen innerhalb des Netzes zu bewegen. Damit ist das WiN-RP nach eigener Aussage der JGU Mainz "eines der leistungsfähigsten Hochschulnetze Deutschlands".

Laut des Vizepräsidenten für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der JGU Mainz, Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, sei durch die Kooperation aller Rechenzentren der Hochschulen die leistungsfähige Infrastruktur erst ermöglicht worden. Dies öffne den Weg zur Spitzenforschung des IT-Bereiches, da der Wettbewerb national und international immer rasanter zunehme. Gerade deshalb sind die ständige Kontrolle und Verbesserung des Systems besonders wichtig.

Stärkung der Digitalisierung

Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie spielt sich die Forschung und Lehre größtenteils digital ab. Aufgrund dessen wurde ein 50 Millionen Euro schweres Sonderprogramm für die Stärkung der Digitalisierung der Hochschulen in Rheinland-Pfalz verabschiedet, um die Digitalisierung der Hochschulen in Rheinland-Pfalz weiter voranzubringen.

Das Sonderprogramm soll neue Digitalisierungskonzepte fördern, die innerhalb der Lehre und des Ausbaus der Infrastruktur umgesetzt werden. Dazu zählt auch der Umbau von Hörsälen und Seminarräumen, um dort mehr digitales Equipment zu etablieren. Zudem sollen die Verwaltungsabläufe schneller digital ablaufen. Außerdem wird auch die Forschung im Bereich der Corona-Pandemie und deren Folgen gestärkt.

Aufgrund der Corona-Pandemie musste sowohl das Sommersemester 2020 als auch das Wintersemester 2020/21 an der JGU erstmals größtenteils digital stattfinden (campus-mainz.net berichtete). Dabei ist auch das Rechenzentrum der JGU gefordert: Die komplette IT-Infrastruktur wurde nach eigenen Angaben "optimiert und ausgebaut". Zahlreiche Systeme wie das Lern-Management-System (LMS) und der Reader ermöglichten asynchrone Lehrangebote. Die JGU sieht dabei die Video-Plattform Big Blue Button (BBB) als wichtiges Element.

BBB wird auch vom rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministerium gelobt, da diese Software frei zugänglich ist, einfach bedienbar sei, keine vorherigen Downloads erfordert und den Datenschutz achte. Durch eine Kooperation des ZDV mit dem Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) konnte BBB an allen rheinland-pfälzischen Hochschulen etabliert werden.

Der VCRP ist eine wissenschaftliche Einrichtung aller rheinland-pfälzischen Hochschulen. Ähnlich wie WiN-RP und RARP befasst sich dieser virtuelle Campus mit der Entwicklung und Einführung neuer digitaler Bildungsmedien sowie "Lehr-Lerntechnologien". Die Hauptaufgabe des VCRP besteht darin, die digitalen Medien, u. a. BBB und LMS, zu koordinieren. Die Ablösung des JGU-Readers durch das LMS seit dem Wintersemester 2020/21 ist ein Indiz dafür, dass bestehende Tools zur digitalen Lehre in Rheinland-Pfalz fortlaufend und gemeinsam weiterentwickelt werden.

 

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