Die Pfandfinder: Mit dem Uni-Müll ein Mittagessen finanzieren?

12.10.2016
Studium
kb & hr

Man könnte meinen, als Studierender spart man jeden Cent. Doch ist das wirklich so? Unsere Praktikanten haben überprüft, wie viel Pfand an der Uni liegen bleibt.

Donnerstagabend, 19 Uhr. Bei gutem Wetter würden sich bald die ersten Pfandsammler in Richtung Winterhafen begeben und dort die grillwütigen Studis um ihre Flaschen und Dosen zu erleichtern. Wir haben uns dagegen an der Uni umgesehen: mit dem Ziel, uns mit dem Pfand ein Mittagessen in der Mensa zu finanzieren.

Zwischen Müll und Druckerpapier

Während die meisten Studierenden ihren Heimweg antreten, beginnen wir im Georg-Forster-Gebäude (GFG) unsere Suche nach zurückgebliebenem Pfand. In der Mensa lassen sich die ersten einsamen Flaschen finden, die nach dem Verzehr der Mahlzeit vergessen wurden. Erstaunlicherweise werden wir auch in den Mülleimern neben dem Getränkeautomaten fündig, der die Pfandflaschen sogar wieder zurücknehmen würde.

Nach geringer Ausbeute versuchen wir unser Glück in der GFG-Bibliothek. Einige Gänge und zahlreiche durchstöberte Mülleimer weiter, sind wir um ein paar Red-Bull-Dosen reicher. Die Hausarbeiten und Klausurvorbereitungen lassen sich wohl nicht ganz ohne Koffein bewältigen.

Weiter geht’s in der Zentralbibliothek, in der wir im Vorraum und den Gruppenarbeitsräumen mehrere  Wasserflaschen ergattern können. Zu unserem Bedauern müssen wir feststellen, dass einige Studis ihre Pfandflaschen in den Mülleimern entsorgen.

Unter kritischen Blicken

Nach 30 Minuten Wühlen und Suchen geben wir uns mit zwei prall gefüllten Jutebeuteln zufrieden. Der Wert des Sammelguts dürfte unserer Einschätzung nach schon für ein Mittagessen in der Mensa ausreichen. Zugegeben, es ist auch schlichtweg kein Vergnügen unter den kritischen Blicken der anderen Studierenden die Mülleimer zu durchsuchen und mit plastikknirschenden Beuteln durch die stillen Gänge zu wandern. 

Geduldsprobe bei der Rückgabe

Wer denkt mit dem Sammeln der Pfandflaschen wäre der schwierigste Teil getan, der irrt sich. Sind die Flaschen und Dosen erst einmal eingetütet, muss das Sammelgut noch gegen bares Geld getauscht werden.

Die Supermärkte zeigen sich in dieser Hinsicht nicht sonderlich kooperativ und nehmen nur solche Pfandflaschen und -dosen zurück, die sie auch verkaufen. Es bleibt uns also nicht erspart mehrere Supermärkte anzusteuern. Ist der passende Supermarkt gefunden, empfiehlt es sich den Leergutautomaten mit dem nötigen Respekt zu behandeln und ihn nicht durch hohe Geschwindigkeiten zu überfordern, da dieser sonst schneller seinen Dienst verweigert. 

Schlussendlich haben uns 30 Minuten Pfand sammeln 2,80 Euro eingebracht. Das Mittagessen in der Mensa müssen wir uns also teilen.

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