Die Mainzelbahn kommt

30.10.2013
Campus-News
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Seit 1976 steht der Ausbau der Mainzer Straßenbahn in Richtung Lerchenberg in den Flächennutzungsplänen. Jetzt hat der Mainzer Stadtrat mit den Stimmen von CDU, SPD, Grüne und FDP beschlossen, das Mainzer Straßenbahnnetz um 9,2 km zu vergrößern.

Die neue Linie soll nun vom Hauptbahnhof über die Saarstraße am Campus vorbei Richtung Lerchenberg führen.

Widerstand auf dem Campus

Noch im Jahr 2011 gab es Trassenpläne, die die Gleise über den Campus geführt hätten. Der Widerstand aus dem Institut für Physik und dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung war groß, denn viele der Messinstrumente in der Forschung hätten stark unter den elektromagnetischen Feldänderungen und Vibrationen gelitten. Im Senat der Universität wurde dem Präsidenten Prof. Dr Georg Krausch Untätigkeit vorgeworfen. Die Leitung der Universität beteuerte, mit der Stadt und der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) im Gespräch zu sein. Noch bis in den August 2013 wurde auch über die Auswirkungen der Trassenführung entlang der Saarstraße und hinter der Fachhochschule diskutiert. Doch nach verschiedenen Gutachten sind grundlegende Bedenken nun aus dem Weg geräumt.

Ampel vs. Brücke am Pfeifferweg

Der  Allgemeine Studierendenausschuss der Uni Mainz forderte die Stadt auf, im Rahmen der anstehenden Baumaßnahmen für eine behindertengerechten Überquerungsmöglichkeit der Saarstraße an der Haltestelle Friedrich-von-Pfeiffer-Weg zu sorgen. „Wir sprechen uns deutlich für eine Ampellösung aus“, meint Charlotte Selker, Presserefe­rentin des AStA. Dies wäre preiswerter als die von mehreren Stadtratsfraktionen favorisierte Lösung mit einem Aufzug an der zu verlängernden Brücke.

Bund, Stadtwerke und MVG finanzieren die Mainzelbahn

Die Gesamtkosten des Ausbaus werden auf rund 86 Millionen € geschätzt, davon ca. 54 Millionen aus Bundesgeldern und 32 Millionen von den Stadtwerken und der MVG. Für die Stadtratsfraktion der LINKEN war dieser Betrag Grund genug, um das Projekt abzulehnen. Der Fraktionschef der CDU, Hannsgeorg Schönig, betonte „trotz der Zustimmung zur Mainzelbahn wird die CDU weiter genau darauf achten, dass die Kosten für das Projekt im Rahmen bleiben“.

Alternative zu engeren Bustakten

Für Umweltdezernentin Katrin Eder (Grüne) steht fest: „Das ist moderne Verkehrspolitik!“.  Im Hinblick auf steigende Studierendenzahlen, den neuen FH Campus und die beiden neuen Wohnheime K3 und Kisselberg jenseits der Koblenzer Straße ist der Ausbau der Straßenbahn eine Alternative zu einer immer engeren Taktung an Bussen vom Hauptbahnhof Richtung Campus. Das Vorstandsmitglied der Mainzer SPD Klaus Eutener erklärte, dass der Straßenbahnausbau „das wichtige Verkehrsinfrastrukturprojekt dieses Jahrzehnts und vielleicht noch darüber hinaus“ sei.

Die erste Mainzelbahn soll im Jahr 2017 vom Hauptbahnhof abfahren.

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