Die Eröffnung des FILMZ-Festivals 2022

06.11.2022
Freizeit
skr

Bei der Eröffnung von „Filmz - Festival des deutschen Kinos“ war einiges los: Neben der Vorstellung des Films „Schweigend steht der Wald“ kamen Vertreter:innen aus Politik sowie die Filmemacher:innen zu Wort.

Schon vor Beginn der eigentlichen Eröffnung im Saal war das „Kleine Haus“ am Staatstheater gut gefüllt. Im Vorraum kam es bei dem ein oder anderen Getränk zum Austausch unter Gästen und Gästinnen, Veranstaltenden und Zuschauenden. 

21 Jahre Filmz und doch Neuheiten

Moderator der Eröffnung war Andreas Reinhardt, der zunächst auf das 21-jährige Bestehen des Filmz-Festivals hinwies. Im Rahmen des Festivals sind vom 03. bis 13.11. insgesamt rund 100 Filme zu sehen. Ein Novum bei der 21. Ausgabe des Festivals stellt die Ausschreibung eines Sonderpreises über 2500 Euro dar, welcher von der Stadt Mainz verliehen wird. Über die Vergabe in den Bereichen Kamera, Kostüm, Recherche und Drehbuch entscheiden die kuratorischen Leiter:innen der Filmz Wettbewerbssektionen. Die Preisverleihung hierzu findet am 07.11. im Ciné Mayence statt.

Nach diesen und weiteren allgemeinen Informationen zur Eröffnung, bat Moderator Reinhardt die Festivalleitung auf die Bühne, welche sich bei ihren vielen Sponsor:innen und Unterstützer:innen bedankte.

Jella Haase und Merit Becker bei Filmz?

Es folgten Vertreter:innen aus Politik und Kultur: Ministerpräsidentin Malu Dreyer wäre eigentlich bei der Eröffnung dabei gewesen, musste allerdings krankheitsbedingt absagen und meldete sich stattdessen per Video-Botschaft zu Wort. Sie wies auf die Wichtigkeit von Kultur hin und dankte vielmals für das schon jahrelange Engagement aller Involvierten beim Filmz-Festival. Tatsächlich anwesend war bei der Eröffnung die Ministerin für Frauen, Kultur, Bildung und Integration, Katharina Binz, und die Kulturdezernentin der Stadt Mainz Marianne Grosse. Beide betonten in einer kleinen Fragerunde ebenfalls die Wichtigkeit von Kultur und sprachen sich für die weitere Förderung von Kulturveranstaltungen wie Filmz aus. 

In einer von vielen „bösen“ Fragen des Moderators wurden die beiden dann noch gefragt, welche Schauspielerin ihnen jeweils am nächsten käme. Marianne Grosse war sich schnell sicher, bei ihr sei es Merit Becker. Katharina Binz deutete darauf hin, dass sie schon darüber informiert worden sei, dass sie mit dieser Frage konfrontiert werden würde und dass sie sich tagelang darüber den Kopf zerbrochen hätte. Spätestens jetzt wurde die Stimmung im Saal immer ausgelassener, was nicht zuletzt auch an der lockeren und stets humorvollen Leitung durch Moderator Andreas Reinhardt lag. Letztlich entschied sich die Kulturministerin dann für die Schauspielerin Jella Haase, die ihrem jüngeren Ich recht nahe käme. 

Nach den Gesprächen mit Festivalleitung und Vertreter:innen aus Kultur und Politik, stand nun der Eröffnungsfilm auf dem Programmplan.

„Schweigend steht der Wald“ - ein düsterer und anfassender Thriller

Der Thriller der Regisseurin Saralisa Volm ist eine Verfilmung des Romans von Wolfram Fleischhauer, der auch das Drehbuch zum Film schrieb. Schauplatz ist die bayrische Oberpfalz im Jahre 1998. Themen sind die Frage nach Schuld sowie Aspekte wie Verdrängung. In „Schweigend steht der Wald“ kehrt die Praktikantin der Forstwirtschaften Anja (Henriette Confurius) für ihre Studien in den Wald zurück, in dem ihr Vater spurlos verschwunden ist, als sie noch ein Kind war. 

Die junge Frau beginnt, auf ungewöhnliche Bodenproben zu stoßen und deckt nach und nach ein schreckliches Geheimnis auf, was lange Zeit vor den, an den Wald angrenzenden Dorfbewohner:innen, geheim gehalten wurde. Anja bringt nach und nach eine Wahrheit ans Licht, deren Schrecken die Bewohner:innen in der Oberpfalz, verdrängt und tief vergraben hatten. Der Film ist düster, spannend und warnt vor dem Vergessen und Verdrängen von Schreckenstaten, die niemals in Vergessenheit geraten dürfen.

Regisseurin, Drehbuchautor und Cutter im Gespräch

Zum Abschluss des Eröffnungsabends kamen dann noch der Cutter Daniel Kundrat, der Drehbuchautor Wolfram Fleischhauer und die Regisseurin Saralisa Volm auf die Bühne, um den Fragen des Moderators und des Publikums Rede und Antwort zu stehen. Unter anderem wurde über die anstrengenden Umstände der Finalisierung des Films gesprochen, der planmäßig im März auf die Leinwand kommen sollte, allerdings dann kurzfristig Druck durch die Berlinale bekam, deren Vertreter:innen den Film im Rahmen ihres Festivals schon am 26.01. zeigen wollten.

Des Weiteren kam Roman- und Drehbuchautor Wolfram Fleischhauer auf die interessante Herausforderung zu sprechen, Schauspieler:innen aus der Region zu finden beziehungsweise mit der Hilfe eines Dialektcoachs die Dialoge so oberpfälzisch und damit so authentisch wie möglich zu machen. Während des Schreibprozesses für das Drehbuch, saß Fleischhauer außerdem in zahlreichen Kneipen, und versuchte den Dialekt für sich einzufangen und die Kultur der oberpfälzischen Bayern kennenzulernen. Nachdem alle weiteren Fragen aus dem Publikum beantwortet waren, beendete der Moderator Andreas Reinhardt die offizielle Eröffnungsfeier und verwies auf die später stattfindende Filmz-Party, bei der man bei dem ein oder anderen Kaltgetränk den gelungenen Abend ausklingen lassen konnte.

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