Das Fürstbischofliche Schloss Münster bot an diesem Wochenende die Kulisse zum Finale der Deutschen Debattiermeisterschaften. Insgesamt 51 Teams waren angetreten, um ihre rhetorischen Fähigkeiten im Format der Offenen Parlamentarischen Debatte unter Beweis zu stellen. Das Mainzer Team The Good, the Bad and the Beauty bestehend aus Christian Strunck, Sina Strupp und Nicolas Eberle stritt sich durch insgesamt sieben Vorrunden, sowie das Viertel- und Halbfinale.
In der entscheidenden Debatte um den Titel trafen die Mitglieder des Debattierclubs Johannes Gutenberg (DCJG) von der Uni Mainz auf das Potsdamer Team Bootsdamm. Das später siegreiche Mainzer Team bekam die Seite der Opposition zugelost. Das Potsdamer Team trat als Regierung für den Vorschlag aus dem Finalthema ein: Großveranstaltungen sollten bei konkreten Drohungen nicht mehr verboten werden, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorher über die Drohung informiert würden. "Schon bei unser ersten Erwiderung von Christian hatte ich ein gutes Gefühl", sagte Sina Strupp, die als Teil der Opposition mit ihren Mitstreitern rhetorisch gegen den Vorschlag argumentierte.
Die Entscheidung der Finaljury ließ einige Zeit auf sich warten. Es habe eine knappe, aber eindeutige Entscheidung für das Mainzer Team gegeben, erklärte die studentische Jury. Den besten Redner der Finaldebatte, Lennart Lokstein aus Tübingen, kürte die Ehrenjury rund um den Journalisten Theo Koll und Schauspieler Ulrich Matthes, der sich besonders begeistert von dem rhetorischen Niveau der Debatte zeigte. Erst kürzlich habe er Bundestagspräsident Norbert Lammert getroffen, der ihm sagte: "Wir brauchen bessere Redner im Bundestag." Deswegen habe er ihm auch kurz nach der Debatte gleich eine SMS geschrieben.
Die neuen Deutschen Meister aus Mainz, die erst zum dritten Mal gemeinsam bei einem Turnier debattierten, machten sich noch am Sonntagabend wieder auf den Weg in die rheinland-pfälzische Heimat. Eine große Siegesfeier sei nicht geplant, aber am Dienstagabend wolle man mit den daheim Gebliebenen aus dem Debattierclub Johannes Gutenberg an der Uni auf den Sieg anstoßen.
Mit dem Deutschen Meistertitel 2015 darf sich der DCJG auch wieder Rekordmeister nennen. Nach 2003 und 2007 holte Mainz zum dritten Mal den Titel.
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