Klar, Social Media soll unterhalten und informieren. Es kann sich aber lohnen, mal genauer hinzuschauen und sich zu fragen: Nutze ich Social Media nur aus Gewohnheit? Habe ich oft Langeweile und will sie überbrücken? Prokrastiniere ich auf TikTok und Co. oder nutze es sogar, um unangenehme Gedanken und Gefühle zu verdrängen?
Falls du Social Media zur Vermeidung von Gefühlen oder Aufgaben verwendest, solltest du dir Hilfe suchen, um die Ursache direkt anzugehen, zum Beispiel an der psychotherapeutischen Beratungsstelle der JGU. Wenn du aber aus Gewohnheit oder Langeweile scrollst, können dir die folgenden Tipps helfen:
Wenn du weniger Zeit auf Social Media verbringen willst, solltest du auch überlegen, was du gerne mehr machen würdest. Vielleicht willst du mal wieder Gitarre üben, mehr Zeit mit Freund:innen verbringen oder eine neue Sportart beim Hochschulsport ausprobieren?
Oft nutzen wir Social Media auch zwischendrin, z.B. beim Warten an der Haltestelle. Da gibt es, bis auf in die Gegend zu gucken, keine richtigen Alternativen. In solchen Situationen kannst du überlegen, wie du dein Smartphone für dich sinnvoller nutzen kannst. Du könntest einen Online-Artikel lesen, ein informatives Video schauen oder eine Sprache lernen. Podcasts sind ein guter Weg, sich sinnvoll die Zeit zu vertreiben, ohne auf das Handy zu schauen.
Unser Gehirn neigt dazu, sich für die einfachere Aktivität zu entscheiden. Warum zum Sport gehen, wenn es Katzenfotos gibt? Warum einen Artikel lesen, wenn du durch TikTok scrollen könntest? Wenn du dich nicht dazu überwinden kannst, Gewohnheiten zu verändern, musst du dich vielleicht von besonders suchterregenden Apps trennen. Oder zumindest Content aussortieren, den du nur aus Gewohnheit anschaust.
Pro-Tipp: Wenn du auf YouTube den Verlauf löschst und ausstellst, werden dir auf der Startseite keine Videos mehr empfohlen und du kannst keine Shorts mehr ansehen. Dann kannst du gar nicht mehr endlos scrollen!
Es gibt spezielle Apps, die du dir installieren kannst, um bewusst Zeit ohne dein Smartphone zu verbringen. Klingt erstmal widersprüchlich? Ist es aber nicht: Die Apps sperren für eine bestimmte Zeit den Zugang zu anderen Apps auf deinem Handy. Du kannst entscheiden, welche das sind. Anwendungen, die du auf jeden Fall brauchst, z.B. dein Semesterticket, die Autoload-App für die Mensa oder die Kamera kannst du trotzdem nutzen.
Probiere am Anfang erstmal zwei Stunden digitalen Entzug aus. Steigere dich dann in der Stundenzahl. Du wirst feststellen, wie gut es tut, nicht ständig auf dein Smartphone zu schauen. Auf einmal hast du viel mehr Zeit und Lust, einen Roman zu lesen, zu kochen oder sogar endlich deine Uni-Aufgaben zu erledigen.
Campus Mainz e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und die meiste Arbeit ist ehrenamtlich. Hilf uns dabei auch in Zukunft tolle Dienste für alle kostenlos anzubieten. Unterstütze uns jetzt!