Bezahlbarer Wohnraum für Studierende – Das verspricht das Programm "Junges Wohnen"

03.05.2025
Campus-News, Wohnen
Sophie Fischer

Für Studierende ist das Geld oft knapp und der Wohnungsmarkt erschwert die Suche. Hohe Mieten und viele Bewerbungen machen es frustrierend. Das Programm "Junges Wohnen" soll eine Lösung bieten.

Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Studierende hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch zugespitzt. Die steigenden Mieten in Hochschulstädten verschärfen soziale Ungleichheiten und sorgen dafür, dass der Zugang zur Hochschulbildung zunehmend vom Einkommen der Eltern abhängig wird.

Matthias Anbuhl, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Studierendenwerks, warnt: "Es droht eine neue Form der sozialen Auslese über die Miete."

So komme es immer häufiger vor, dass einkommensschwache Studierende gezwungen seien, ihre Studienwahl nach der Miete auszurichten. Studierende aus sozial stärkeren Familien könnten sich hingegen weiterhin die Mieten in vergleichsweise teuren Universitätsstädten leisten.

 

Hohe Mietbelastung bei Studierenden

Auch die Auswertung des Statistischen Bundesamtes bestätigt die sich zuspitzende finanzielle Lage der Studierenden, denn: Im Schnitt müssen diese 54% ihrer Einnahmen für die Miete aufwenden.

Im Vergleich dazu sind es bei Auszubildenden 42% der Einnahmen und bei der allgemeinen Bevölkerung nur 25%. Die hohen Mieten sorgen dafür, dass zwei Drittel aller Studierendenhaushalte als mietbelastet gelten. Natürlich sorgen neben den ansteigenden Mieten auch die Inflation und die steigenden Lebensmittelpreise dafür, dass sich die finanzielle Situation von vielen Studierenden anspannt.  

 

Programm "Junges Wohnen": Die Lösung?

Bezahlbarer Wohnraum für Studierende ist seit Jahren ein heikles Thema. Einen ersten Hoffnungsschimmer gab es 2023 mit dem Start des Förderprogramms "Junges Wohnen". Bis 2026 stellt der Bund im Rahmen des Programms insgesamt 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, um so den Bau von Studierendenwohnheimen zu unterstützen.

Bundesbauministerin Klara Geywitz betont, dass der Bund damit wieder aktiv in den Bau von Studierendenwohnheimen investiert. Die Zahl der geförderten Wohnheimplätze ist von 1.776 im Jahr 2022 auf rund 9.700 im Jahr 2024 gestiegen.

Trotz der positiven Entwicklungen läuft es nicht in allen Bundesländern so rund. Während in einigen Bundesländern, wie in Rheinland-Pfalz, zusätzliche Fördermaßnahmen ausgearbeitet wurden oder es sogar weitere Anzahlungen gibt, fehlen in anderen Bundesländern noch konkrete Maßnahmen und Konzepte für die Umsetzung.

Es zeigt sich: Die staatliche Unterstützung beim Projekt "Junges Wohnen" kann viel bewegen. Dennoch ist es notwendig, dass die Bundesländer selbst ebenfalls Einsatz zeigen, um den Wohnraummangel für Studierende zu bekämpfen. Einmalige Programme sind zwar sehr hilfreich, es muss jedoch eine dauerhafte Lösung her.

Denn eins ist klar – die akademische Zukunft der Studierenden sollte nicht abhängig von der Wohnungssituation sein.

 

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