Barrierefreie Brücke zum Campus

22.01.2014
Campus-News
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Nach dem Umbau der Brücke über die Saarstraße am Friedrich-von-Pfeiffer-Weg im Rahmen des Mainzelbahnbaus wird ein Aufzug eingebaut.

Seit rund 20 Jahren existiert die Diskussion zur Fußgängerbrücke an der Bushaltestelle Friedrich-von-Pfeiffer-Weg über die Saarstraße. Fahrräder und Kinderwägen müssen auf Rinnen hochgeschoben werden und für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer ist die Brücke ein unüberwindbares Hindernis.

Verkehrsdezernentin Eder will Aufzüge

Nun hat die Mainzer Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) einen Plan zur Lösung des Problems. Durch die Trassenführung der Mainzelbahn werden bauliche Veränderungen an der Brücke sowieso notwendig und beim Umbau sollen nun zwei Aufzüge für Barrierefreiheit sorgen.

Nachdem die Universität in den vergangenen Jahren für Lehrveranstaltungen und Büros jenseits der Saarstraße Gebäude, z.B. bei der BKM, anmietete, gab es immer mehr Stimmen für eine schnelle Lösung. Zur Diskussion standen drei Optionen: Die erste Möglichkeit waren barrierefreie Rampen, die zweite Möglichkeit die Einrichtung einer Ampelanlage und die dritte, die jetzt vorgesehenen Aufzüge.

Einstimmig aber uneinig

Ende des Jahres 2012 luden der AStA und die LAG Selbsthilfe Behinderter Rheinland-Pfalz deshalb zu einem Vernetzungstreffen auf dem Mainzer Uni-Campus ein. Der Einladung folgten über zwanzig Unterstützerinnen und Unterstützer, darunter Mitglieder des Behindertenbeirats, des Ortsbeirats Hartenberg-Münchfeld und des Mainzer Stadtrats sowie Vertreterinnen und Vertreter der MVG und des Stadtplanungsamts. Mehrheitlich sprach man sich damals für eine Ampelanlage aus.

Auch das Studierendenparlament der Uni Mainz hatte sich nach dem endgültigen Beschluss zum Bau der Mainzelbahn Ende 2013 in einem einstimmigen Beschluss nachdrücklich für eine behindertengerechte Überquerungsmöglichkeit ausgesprochen. Jedoch war man sich über die Umsetzung uneinig. Der Ring-Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) und die Liberale Hochschulgruppe (LHG) sprachen sich für einen Umbau der Brücke inklusive Neubau von zwei Aufzügen aus. Der AStA pochte erneut auf eine Umsetzung mit einer Ampelanlage und erklärte: „Ein Fahrstuhl birgt neben den hohen Anschaffungskosten, dem teuren Unterhalt und Wartungskosten auch noch die Gefahr, dass er häufig defekt sein oder Ziel von mutwilligen Zerstörungen werden könnte. Gehbehinderte können dann ihren Hörsaal wieder nicht erreichen“
Die Juso-Hochschulgruppe bestärkte diese Auffassung in einer Pressemitteilung: „Die Ampellösung ist die sowohl von Anschaffungs- als auch Instandhaltungskosten günstigste und am schnellsten zu realisierende Lösung. Auch der RCDS sprach von den vermeintlich geringeren Kosten als einzigem Vorteil der Ampellösung.

Vermeintlich geringere Kosten bei Ampellösung

Laut eines Gutachtens, welches Verkehrsdezernentin Katrin Eder dem Stadtrat vorlegte, wären für die Einrichtung von zwei Rampen Kosten von 1,6 Millionen Euro entstanden. Der Einbau von Aufzügen würde nur rund ein Drittel dieser Kosten verursachen. Die Überprüfung der Ampeloption hat nun ergeben, dass die Einrichtung einer Ampelanlage aufgrund der hohen Geschwindigkeiten von vielen PKWs, die trotz der Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 km/h auf der Saarstraße viel zu schnell fahren, nur mit einer weiteren Absicherung möglich gewesen wäre. Nur mit einer weiteren Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h und dem Bau einer Mittelinsel wäre deshalb eine Ampellösung machbar gewesen. Dadurch wären wesentlich höhere Kosten entstanden.

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