Ausstellungstipp: "Menschen Sort[ier]en"

23.06.2025
Campus-News, Freizeit...
Katharina Dietz

Wie oft ordnen wir Menschen in Kategorien ein, ohne es wirklich zu bemerken? Die Ausstellung "Menschen Sort[ier]en" lädt dazu ein, genauer hinzuschauen. Mehr zu dem Projekt im Artikel.

Vom 23. Juni bis zum 17. Juli 2025 ist die interaktive Ausstellung in der Schule des Sehens auf dem Campus der Uni Mainz zu sehen. Die Ausstellung wurde im Rahmen des Sonderforschungsbereichs Humandifferenzierung konzipiert und ist das Ergebnis von eineinhalb Jahren intensiver Planung.

 

Gelungene Eröffnung mit großem Andrang

Am 18. Juni wurde die Ausstellung "Menschen Sort[ier]en" feierlich eröffnet. Rund 80 Besucher*innen kamen an diesem heißen Sommerabend zusammen, um die Ausstellung bei lockerer Atmosphäre zum ersten Mal zu erkunden.

Menschen zu sortieren ist Teil unseres Alltags und es passiert meist automatisch. Tobias Boll, einer der Projektleiter, machte in seinen Begrüßungsworten auf der Vernissage deutlich, wie tief solche Differenzierungsprozesse in unserer Gesellschaft verwurzelt sind. Die Ausstellung will dazu anregen, innezuhalten und diese Mechanismen bewusst wahrzunehmen.

 

Abstraktes greifbar machen

Die Ausstellung wurde von den Kuratorinnen Friederike Brinker und Tamara Vitzthum konzipiert. Ziel sei es, die oft abstrakten Prozesse des Unterscheidens und Kategorisierens greifbar zu machen. Dabei gehe es nicht darum, jede Differenzierung zu verteufeln – sondern bewusster hinzuschauen. "Wir alle machen Unterscheidungen, das ist nicht per se schlecht. Gefährlich wird es, wenn daraus Ausgrenzung oder Diskriminierung entsteht", erklärt Friederike Brinker im Gespräch.

Interaktive Stationen laden zum Mitdenken und Mitfühlen ein. Bereits beim Betreten der Ausstellung müssen Besucher*innen sich am Eingang selbst einer Kategorie zuordnen – identifizieren sie sich als Meenzer, als Kaffeetrinkerin oder als chaotisch? Für die weiteren Stationen wurden bewusst Orte aus dem Alltag gewählt. In einer Umkleidekabine wird erfahrbar, wie Geschlechterdifferenzen und Sport miteinander verbunden sind. An einer Bar kann man an einem kurzen sozialpsychologischen Experiment teilnehmen. Eine besondere Audio-Erfahrung bietet der "White Cube", wo man entspannt Geschichten lauschen kann, die davon erzählen, wie es wäre, wenn Differenzen keine Rolle spielen würden.

 

Besuch und Begleitprogramm

Die Ausstellung ist vom 23. Juni bis zum 17. Juli geöffnet, jeweils montags bis donnerstags von 12 bis 16 Uhr. Studierende können sich auf ein abwechslungsreiches Begleitprogramm freuen. Montags finden Kurzführungen mit Kuratorin Friederike Brinker ab 14.30 Uhr statt.

Am Donnerstag, 26. Juni, dem Tag der offenen Uni, ist die Ausstellung bereits ab 9 Uhr geöffnet. Um 11 Uhr wird eine Episode des Podcasts "Sone & Solche" live aufgezeichnet. Weitere Informationen zum Programm gibt es hier.

Ob im Büro, in der Umkleidekabine, an der Bar – oder an der Uni: Wir ordnen die Menschen um uns herum ständig ein. Die Ausstellung "Menschen Sort[ier]en" regt dazu an, den eigenen Alltag neu zu betrachten. Wer Lust auf neue Perspektiven hat sollte unbedingt vorbeischauen.

 

Bilder © Emilia Ludewig

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