#Ausland | Willkommen in Südamerika

06.01.2017
Studium, Internationales
Laura

Vor geraumer Zeit setzte sich unsere Redakteurin Laura ins Flugzeug, um ihr Auslandssemester anzutreten und ihren Wohnort für die nächsten 9 Monate Südamerika zu nennen. Genauer gesagt: Buenos Aires, Argentinien.

Mir selbst kommt es noch nicht allzu lange her vor, jedoch bin ich schon fast drei Monate im wunderschönen Argentinien. In dieser Zeit hat Buenos Aires mein Herz erobert. Nicht nur die Stadt und das Land, welches ich schon etwas bereisen konnte, sondern vor allem die Menschen, die Kultur und die unglaublich entspannte Mentalität. Egal mit wem ich spreche, jeder ist fasziniert von den Unterschieden, aber auch den Gemeinsamkeiten, die sie zu ihrer eigenen Kultur kennenlernen.

Die ersten Tage sind bekanntlich die schwierigsten

Die ersten Tage sind bekanntlich die schwierigsten – ein Spruch, den man öfter zu hören bekommt. Im Endeffekt scheint es egal, ob dieser dazu dient, Mut zu machen oder einfach nur dahin gesagt wird, ich kann ihm jedenfalls nur teilweise zustimmen. Anders als erwartet fühlte ich mich vom Zeitpunkt der Ankunft sofort wohl und viele Sorgen stellten sich bereits am ersten Tag als überflüssig heraus.

Meine jetzigen Mitbewohner nahmen mich sofort gut auf, wir waren direkt auf einer Wellenlänge. Unser Apartment befindet sich in Recoleta an der Grenze zu Palermo, wo man Unmengen guter Restaurants, Bars, Museen und Clubs – hier Boliche genannt – findet. Dort wohne ich mit einer Französin und einer anderen Deutschen zusammen, meine hawaiianische Mitbewohnerin ist leider schon nach meinen erstem Monat wieder abgereist.

Im Großen und Ganzen fällt es in Buenos Aires sehr leicht, Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen. Es gibt täglich tausende Events, egal ob von der Stadt oder von Organisationen (z.B. Bais Argentina, Argentina for All, BA Plan) veranstaltet, bei denen man immer neue Leute kennenlernen kann. Genau wie in der Universität oder einfach beim Ausgehen. Die Argentinier sind ein absolutes Ausgeh-Volk, das heißt, es ist immer etwas los in der Stadt, vor allem bei Nacht.

Zurechtfinden im Großstadt-Chaos

Verglichen mit Mainz ist Buenos Aires unfassbar groß, die Wege sind länger und das Chaos zu den Stoßzeiten in Colectivo (Bus) und Subte (U-Bahn) nervenraubend. Jedoch gibt es bekanntlich nichts, woran man sich nicht schnell gewöhnt. In der ersten Zeit verlief ich mich des Öfteren stundenlang, auch mit Freunden, was jedoch gut zum Kennenlernen der Stadt beitrug und worüber wir jetzt lachen. Im Endeffekt braucht es ein paar Wochen bis man alle wichtigen Wege und Straßennamen drauf hat.

Übrigens fahren die Argentinier nicht wie die Deutschen. Deswegen sollte man niemals eine Straße überqueren ohne sich zwei Mal zu versichern, dass sich kein Porteño (Einwohner von Buenos Aires) wild über alle Ampeln und Verkehrsschildern an tausenden Autos vorbeischlängelt. So etwas wie Spuren existieren hier selten – man fährt und geht dort über die Straße, wo frei ist.

Erste kulturelle Eindrücke: Von Mate bis Tango

Fast täglich werden mir kulturelle Unterschiede vor Augen geführt. Man tanzt anders, vor allem Salsa und Tango sind beliebt. Man isst zu anderen Zeiten und der Tag ist im Grunde um 4 Stunden nach hinten verschoben. Der Mate und der Malbec aus Mendoza gehören zum Alltag wie das Abendbrot in Deutschland.

Gefühlt gilt jeder Fremde sofort als Freund, wenn man ihn kennenlernt oder er einfach nur Hilfe benötigt. Meiner Meinung nach findet man nicht allzu häufig so offene und neugierige Menschen. Es bleibt also kein Zweifel, dass die Argentinier durch und durch ein herzliches, stolzes und verrücktes Volk sind.

Von der Uni Mainz auf die Universidad de Belgrano

Nicht nur allgemein fühle ich mich in Buenos Aires angekommen, sondern auch an der Universidad de Belgrano. Einführungsveranstaltungen mit Tangoshows, Musik und typischem Essen wie Empanadas und Medialunas versüßten uns unsere ersten Tage. Sofort lernten wir unheimlich viele andere internationale Studis kennen, aber auch Argentinier.

Das Unisystem unterscheidet sich enorm, dadurch dass es eine Privatuniversität ist. Kleine Klassen von 6 Leuten, Zwischenprüfungen zur Mitte des Semesters, viele Präsentationen, aber auch engen Kontakt zu netten Dozenten, worüber ich mich im Endeffekt sehr freue. Wer in den ersten Semestern mit 700 Menschen in Wirtschaftswissenschaften im RW1 der Uni Mainz saß, wird wissen, wovon ich rede.

Schlussendlich freue ich mich auf die restliche Zeit, auch wenn sie viel zu schnell vergeht und auf all das, was ich am anderen Ende der Welt kennenlernen darf.

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