Analyse-Software "Soccer"

27.06.2014
Campus-News, Studium...
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Mainzer Informatiker entwickeln eine komplexe Analyse-Software für Fußballspiele. Die Software „Soccer“ kann mehr als nur Ballkontakte zählen und wird auf Bundesliga-Niveau schon eingesetzt.

Fußball ist Emotion, Sport und Lebensgefühl - doch für Mainzer Informatiker ist dieser Sport mehr. Fußball ist Wissenschaft. Das Institut für Informatik entwickelte in Kooperation mit Prof. Dr. Daniel Memmert von der deutschen Sporthochschule in Köln die Analyse-Software "Soccer". "Soccer" kann Spielsituationen insgesamt erfassen und die Dynamik eines Fußballspiels analysieren. Somit geht sie einen Schritt weiter als bereits bekannte Software-Angebote, die Spielerstatistiken erstellen, indem sie Laufwege, Pässe und Zweikämpfe zählen.

Seit 30 Jahren Sportinformatik

Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Jürgen Perl vom Institut für Informatik. Als Perl 1984 eine Professur für Informatik an der JGU erhielt, entstand auch die Sportinformatik. Aufgrund der mangelnden Rechenleistung musste man sich aber auf einfache Analysen beschränken - Badminton und Tennis waren geeignete Sportarten. Später wagten sich die Mainzer Informatiker erstmals an die Analyse von Fußball - Grund waren leistungsfähigere und billigere Computer.

"Soccer" kann mehr als nur Zählen

Seitdem arbeiten die Informatiker an einer Software, die mehr kann als nur Zählen. "Soccer" nutzt künstliche neuronale Netze, um situative Muster zu erkennen. Somit kann das Programm analysieren, in welcher Situation ein Spieler einen Ball verloren hat. Mit sogenannten Voronoi-Zellen können Raumgewinnung und Raumbeherrschung analysiert werden. Alles Informationen, die man mit dem bloßen Auge nicht erkennen kann.

"Das Programm erkennt die Gefährlichkeit eines Angriffs oder die Geschlossenheit einer Abwehr. Die Software kann Muster erkennen, von denen wir zuvor gar nicht wussten, dass es sie gibt."
(Prof. Dr. Jürgen Perl, Institut für Informatik)

Die Mainzer Software wird auf Bundesliga Niveau schon eingesetzt. Sie soll die Arbeit der Trainer unterstützen. So kann der Trainer sehen, ob eine Viererkette funktioniert oder ob die Viererkette trotz guter Spieler in manchen Spielsituationen ein schlechtes Stellungsmuster zeigt.

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