Als man in der Mensa noch mit D-Mark bezahlte

08.09.2015
Essen, Mensablog
daniel

Mensablog (08.09.2015): Ich habe mich mit einem Alumni der Uni Mainz getroffen und ihn bei einem Essen in der Zentralmensa über alte Zeiten ausgequetscht und zum aktuellen Stand der studentischen Esskultur gebeten.

Was hast du studiert?

Ich habe an der Uni Mainz Rechtswissenschaft studiert. Erst auf Staatsexamen und dann auf Magister mit Politologie, Soziologie und Pädagogik als Nebenfächer, aber ich habe da immer hin und her gewechselt. Später dann nur Rechtswissenschaften auf Magister als Einzelfach.

Und wo hast du dich meistens aufgehalten und viel wichtiger was war deine Lieblingsmensa?

Im ReWi und die wechselnden Nebenfächer im SB II. Die Mensa im ReWi war damals nur eine Cafeteria, eine größe Cafeteria, aber um richtig zu essen, musste man immer noch in die Hauptmensa.

Hat sich die Mensa verändert?

Also die Hauptmensa hat sich vom Design her überhaupt nicht verändert. Es gibt da ein paar kleinere Veränderung wie mit dem Standort der Kasse aber sonst.

Hat sich das Essen verändert?

Wir haben ja gerade gegessen, vegetarische Kaiserschmarn. Ich muss zugeben die Portionen waren etwas klein, sogar arg klein. Eher so ein Kinderteller, aber vielleicht macht das Studierendenwerk das ja absichtlich, das wir uns den Bauch nicht so voll schlagen und besser denken können. Aber das Angebot ist mehr geworden, viel mehr. Früher hatte man an den Theken nur die Hauptmahlzeiten zur Auswahl. Sowas wie heute, das x Salate zur Auswahl stehen und man sich noch eine Art Menü zusammenstellen kann, das gab es damals alles nicht. Vegetarisches Essen war gerade im kommen (Andre ist selbst Vegetarier), an veganes Essen hat noch keiner Gedacht. Das vegetarische Essen war in den Anfangstagen eine zusammengewürfelte Auswahl an fleischlosen Beilagen. Das hat dann nochmal ne Weile gedauert bis es schließlich vegetarische Hauptmahlzeiten  an den Theken gab.

Welche Mensen gab es denn eigentlich früher?

Also zu aller erst gab es keine anderen Mensen außer die Hauptmensa, das waren alles nur Cafeterien. Ganze vorne am Forum im Restaurant gab es Essen zum Bestellen.

An der alten Mensa? Also meinst du Baron und Qkaff?

Ja genau die und ansonsten gab es halt überall nur Cafeterien. Im ReWi und dann eben auch im Inter 2. Im Inter war unten eine Cafeteria, die mittags auf hatte. Da hat man alles bekommen: Snacks, Kaffee und eine Kuchenauswahl.

Das ist heutzutage die Bar des Wohnheims Inter. Nun aber zu etwas anderem. Was natürlich damals wie heute wahrscheinlich ein Streitpunkt war, sind die Preise für das Essen. Du hast die Preise heute gesehen, du hast sie damals gesehen, wie haben die sich entwickelt? Damals waren es ja noch D-Mark Preise!?

Ja, das waren D-Markpreise. Viel teurer sind die Speisen hier nicht geworden, die Preise waren früher schon relativ ähnlich.

Also jetzt wisst ihr auch wie lange das her war, dass Andre hier studiert hat, dass es noch D-Mark Preise gab. (Andre grinst) Aber weiter im Text. Du hast mir ja deine alte Mensakarte mitgebracht, da hat sich ja nicht viel verändert.

Schade aber dass die nicht mehr funktioniert (Siehe Artikelbild). Vielleicht sind da noch 50 D-Mark drauf…

Und das Ganze mit Zinsen, das wäre bestimmt ganz schön viel bei 50 DM. Aber jetzt mal ehrlich. War zu D-Mark Zeiten wirklich alles besser?

Also besser war das nicht und das hat sich auch bis heute nicht verändert: hier mal ein Burger, da mal Pommes. Aber na klar, es gibt heute definitiv mehr frische Auswahl. Dadurch, dass auch vegetarisches oder sogar veganes Essen in den Mensen angeboten wird, gibt es viel mehr Frische und gesunde Sachen. Früher war das Essen nicht so gesund.

Und zum Abschluss des Interviews bin ich jetzt noch auf der Suche nach einer Anekdote zur Mensa und zur studentischen Esskultur!?

Da fällt mir jetzt spontan nichts ein, außer dass wir uns von Weizenbier ernährt haben. Das war dann unser Mahlzeitersatz. Die Pausen zwischen den Seminaren und Vorlesungen waren meistens zu kurz, um in die Hauptmensa zu gehen.

Also wir hatten 2014 ein #beergate und das war ganz schlimm! Es gab in der Georg Forster-Mensa plötzlich kein Bier mehr. Nur noch Malzbier!

Also ein #beergate hat es bei uns nie gegeben, aber ich kann da noch eine Anekdote aus der Zentralmensa erzählen. Wenn man am Anfang oben bezahlen musste und die Mensakarte ganz schnell noch einmal durchgezogen hatte nachdem man selbst durchgegangen ist, dann wurde der Durchgang wieder geöffnet für die nächste Person ohne aber Geld abzubuchen. So bekam man dann ein Essen umsonst.
Funktioniert heute leider nicht mehr, weil man jetzt am Ende bezahlen muss und das jemand kontrolliert, aber vielen Dank für diese letzte Anekdote wie sich Studierende früher durchgeschlagen haben.

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