Albtraum Vermieter? Wohnen in Wiesbaden

21.07.2016
Wohnen, Wohnblog
Nadine

Vermieter: eine noch unerforschte Spezies, findet Nadine. Wir wissen nicht viel über sie, aber wir wissen, dass sie sich rasant in den Orten und Städten verbreitet und täglich an Macht gewinnt

Die Spezies der Vermieter ist in sich heterogen, unterschiedlicher ginge es gar nicht. Es gibt die Verständnisvollen, die Gemeinen und die Undurchschaubaren. Jeder, der in seinem Leben schon mehrmals umgezogen ist, kann allein über die Vermieter unzählige Geschichten erzählen, mit denen er das Publikum in seinen Bann ziehen kann.

Auch ich kann durch eigene Erfahrungen, aber auch durch Erzählungen von Freunden und Bekannten einiges über diese Art von  Menschen erzählen. Nur sie zu verstehen, das wird wohl nie so einfach werden. 

Vermieter ist ein anstrengender (Neben-)Job 

Da gibt es zum Beispiel diejenigen, die unorganisiert und mit der Aufgabe als Vermieter total überfordert sind, da sie eigentlich einen anderen Beruf oder gar eine eigene Firma haben. Nicht alle sind dann bemüht, sich um die Mieter zu kümmern. 

Hat man eine Beschwerde, muss man manchmal ewig warten, bis darauf eingegangen wird. Im äußersten Fall kommt es dann, dass man eben mehrere Monate ohne einen Feuermelder im Zimmer wohnt, da der Vermieter vergisst, einen neuen für die schon vorinstallierte Fassung zu besorgen. Und das, obwohl ein Feuermelder im Zimmer mittlerweile Pflicht ist. 

Oder man muss ohne Heizung auskommen, weil der Betrieb des Vermieters Urlaub hat und er damit auch nicht erreichbar ist, um diese zu reparieren. Da hilft es auch nichts, kurz vor dem Auszug aus der Wohnung den Wohnort des Hausmeisters zu erfahren. Denn da war es bereits wieder Sommer.

Hausmeister und Hausverwaltung – Fluch und Segen zugleich

Manche Vermieter lernen aus ihren Fehlern und stellen eine Verwaltung ein. Doch bei der Auswahl des Personals müssen sie auch noch einiges lernen. Denn anstatt das Chaos zu vermeiden, kann dieses schon einmal gut und gerne für mehr Chaos sorgen, sodass man am Ende doch wieder den Vermieter anrufen muss. Auch die Erreichbarkeit ist dürftig und für Berufstätige ein Fiasko. 

Wenigstens der Hausmeister ist in diesem Fall immer über sein Handy zu erreichen. Auch wenn es manchmal in Gesprächen mit ihm hilfreich wäre, ein polnisches Wörterbuch zur Hand zu haben    (ich bediene hier nur ungerne ein Klischee), seinen Job macht er sehr gut. Außer, dass er dabei nicht unbedingt viele Fragen an den Mieter stellt. 

Durch die fehlende Kommunikation kam es zum Beispiel zu viel zu tief hängenden Lampen, als er bei der Anbringung helfen sollte. Aber zum Glück ist die Flurlampe von der weichen Sorte und verursacht daher bei der Vielzahl an Menschen, die dagegen laufen, keine Beulen.

Die sonderbare Logik der Vermieter 

Auch versteht man die Logik mancher Vermieter nicht ganz. Bei der Wohnungsübergabe wurde erklärt, dass die Terrasse der Erdgeschosswohnung noch verkleinert wird, da es auch vom Hausflur aus eine Tür nach draußen gibt. Dieser für alle erreichbare Teil soll dann für Fahrräder genutzt werden können. 

So gesagt, so getan. Die Terrasse wurde in zwei Hälften geteilt. Doch bei Kuchen und Kaffee mit den Hausmitbewohnern kommt heraus: Niemand hat einen Schlüssel für die Tür zu dem neu entstandenen Abstellplatz. Somit ist auch der Internetkasten des Hauses nicht mehr erreichbar. Also wird wieder versucht, die Verwalterin zu erreichen.

Protokolle der Wohnungsübergabe sollten immer sehr gründlich geführt werden

Problematisch kann es werden, wenn sich eine ganze Familie um die Verwaltung der Wohnungen kümmert. So kam es beispielsweise vor, dass bei der ersten Wohnungsübergabe die Schwiegertochter der Familie dabei war. Mit ihr verlief die Übergabe ganz unkompliziert, ihr Blick war um Längen nicht so streng wie der von der Oma. 

Diese wiederrum kritisierte beim Auszug aus der Wohnung mindestens zehn Mal so viel, wie die Schwiegertochter beim Einzug des Mieters. So kommt es dann, dass man verpflichtet wird, die Wohnung in einen Zustand zu versetzen, in der sie nicht mal vor dem Einzug war. Ein unerreichbares Ziel bei einigen alten Wohnungen.

Hilfe! Einbrecher? 

Ich habe noch eine Geschichte parat – stell dir vor, du kommst nach Hause und siehst, wie jemand gerade dabei ist, das Schloss deiner Wohnungstür auszutauschen. Wer gerät dabei nicht in einen Schockzustand? 

Der Mann erklärt der Mieterin, dass er von der Vermieterin beauftragt wurde, das Schloss auszutauschen. Ein Anruf bei der Vermieterin klärt die Sache. Einen Hinweis darauf, dass das Wohnungsschloss ausgetauscht werden soll, hatte es nicht gegeben. 

Somit lassen sich ganze Forschungen zu dieser unbekannten Spezies zusammenstellen. Aber ob diese dann helfen, nachzuvollziehen was in den Köpfen der Vermieter und Vermieterinnen passiert, ist eine andere Frage.

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