Mit dem Semesterticket nach Rüdesheim und zum Niederwalddenkmal

13.09.2017
Freizeit
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Etwa eine Fahrtstunde von Mainz entfernt befindet sich das Städtchen Rüdesheim am Rhein. Dort gibt es viele Ausflugsmöglichkeiten, die Stadt begeistert mit typischen Fachwerkhäusern und urigen Gässchen.

Rüdesheim

Die Fahrt nach Rüdesheim ist für Studis mit dem Semesterticket kostenlos. Schon bei der Ankunft am Bahnhof erwartet einen die erste Sehenswürdigkeit, denn die Empfangshalle ist ein klassizistisches Bauwerk und zählt zu den Kulturdenkmalen des UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Der Bahnhof in Rüdesheim liegt sehr zentral, dort angekommen gelangt man direkt ins Stadtzentrum. Zahlreiche Restaurants, Weinstuben, Cafés, Souvenirläden und Museen wie zum Beispiel ein mittelalterliches Foltermuseum warten darauf, von Besuchern entdeckt zu werden. 

Im Herzen der Rüdesheimer Altstadt befindet sich die Drosselgasse. Sie ist gesäumt von Weinwirtschaften, die Live-Musik, Weinproben und gute Stimmung bieten. In der Drosselgasse herrscht das ganze Jahr reger Betrieb, die Gaststätten und Souvenirläden haben täglich – sogar sonntags – von 10.00 bis 24.00 Uhr geöffnet. Die zahlreichen Fachwerkhäuser mit ihren historischen Holzschnitzereien ziehen jährlich bis zu 400.000 Übernachtungsgäste an. 

Ring-Ticket Erlebnistour

Nach dem Schlendern durch die Gassen von Rüdesheim bietet es sich an, einen Ausflug zum Niederwalddenkmal und eine Schifffahrt auf dem Rhein zurück nach Rüdesheim zu machen. Das Ring-Ticket kostet 14 Euro, leider gibt es keine Vergünstigungen für Studis. Dafür beinhaltet es ein Ticket für die Kabinenseilbahn ab Rüdesheim, ein Ticket für die Sesselseilbahn nach Assmannshausen und die Berechtigung für eine Schifffahrt von Assmannshausen zurück nach Bingen oder Rüdesheim. 

Eine Rundtour von Rüdesheim aus kann man zum Beispiel so machen: Zunächst geht es mit der Seilbahn zum Niederwalddenkmal, dann wandert man durch den Waldpark zum Jagdschloss Niederwald, mit dem Sessellift geht es weiter nach Assmannshausen und mit dem Schiff zurück nach Rüdesheim. Genauso gut ist es möglich, die Tour in umgekehrter Reihenfolge zu begehen, die Tickets gelten in beide Richtungen. Man sollte sie am besten an der Schiffsanlegestelle der Bingen-Rüdesheimer Schifffahrtsgesellschaft (Brücke 8) unweit vom Bahnhof in Rüdesheim kaufen. An der Seilbahn in Rüdesheim steht man sonst sehr lange in der Schlange.

Das Niederwalddenkmal 

Das Niederwalddenkmal steht über dem Rhein und oberhalb von Rüdesheim. Mit der Kabinenseilbahn gelangt man auf direktem Weg vom Stadtzentrum dorthin. Auf der Fahrt in den Zwei-Mann-Kabinen schwebt man über den Weinreben und hat einen schönen Ausblick auf Rüdesheim und das Rheintal. 

Das Denkmal wurde zu Ehren der Einigung Deutschlands 1871 geplant und nach 12-jähriger Realisierungsphase 1883 eingeweiht. Es gehört wie der Bahnhof in Rüdesheim zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Auf dem Sockel des Denkmals steht die Germania, die nationale Personifikation Deutschlands, die mit allen sinnbildlichen Attributen des damaligen Deutschlandbildes ausgestattet ist, wie dem Eichenlaub auf ihrem Haupt und dem Reichsadler auf ihrer Uniform. 

Der Waldpark Niederwald

Der von Graf Ostein angelegte Waldpark bietet ein tolles Erholungs- und Naturerlebnis. Die Wanderung vom Niederwalddenkmal zum Jagdschloss, wo die Seilbahn nach Assmannshausen beginnt abfährt, dauert ungefähr 45 Minuten und führt an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei. Deshalb sollte man sich etwas mehr Zeit für die Wanderung einplanen. Es gibt schöne Aussichtspunkte und die Ruine Rossel befindet sich ebenfalls auf dem Weg. Zu ihren Füßen liegt die Burg Ehrenfels und es bietet sich ein Blick auf das Binger Loch, eine Engstelle des Rheins. 

Auf der kleinen Wanderung passiert man außerdem die Zauberhöhle, ein 60 Meter langer Gang aus dem Jahr 1796. Einst waren die Wände mit glitzernden Glassteinen versehen. Er mündet in einen Rundbau, von dem man erneut einen tollen Ausblick auf das Rheintal hat. Am Ende des Weges gelangt man zum Jagdschloss Niederwald, in dem heute ein Restaurant und ein Hotel untergebracht sind. Von dort aus sind es nur ein paar Minuten zum Sessellift, der in Assmannshausen endet. 

Die Schifffahrt auf dem Rhein

In Assmannshausen angekommen, besteht die Möglichkeit, erst einmal in einer der zahlreichen Einkehrmöglichkeiten regionalen Rotwein zu trinken. Anschließend geht die Tour auf dem Schiff weiter. Das Schiff der Bingen-Rüdesheimer Schifffahrtsgesellschaft legt ab Brücke 3 ab und die Fahrt dauert etwa 40 Minuten. Es ist auch möglich, in Bingen von Board zu gehen, sich die Stadt anzusehen und von dort zurück nach Mainz zu fahren. Während der Fahrt bietet sich ein malerisches Panorama: Bei Abfahrt kann man die Burg Rheinfels auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins bewundern, die Weinberge erstrecken sich auf beiden Seiten des Ufers und man sieht die Burgruine Ehrenfels noch einmal aus einer anderen Perspektive.

Während der Schifffahrt sieht man auf einer kleinen Insel inmitten des Rheins den Binger Mäuseturm. Der Mäuseturm war einst ein Wachturm und erhielt seinen sonderbaren Namen durch eine Sage. Ein Bischof soll während einer Hungersnot Bettler in eine Kornkammer gesperrt und diese angezündet haben. Daraufhin sollen abertausende Mäuse über den Bischof hergefallen sein. Dieser flüchtete auf die Insel, auf der heute noch der Mäuseturm steht. Für den Bischof gab es jedoch kein Entkommen: Laut der Sage sollen die Mäuse über ihn hergefallen und ihn aufgefressen haben. 

Los geht's! 

Nachdem man in Rüdesheim von Bord gegangen ist, ist die Rundtour abgeschlossen. Die Tour ist auch im Spätsommer oder Herbst noch perfekt für sonnige Tage. Der Ausflug bietet eine gute Gelegenheit, mit Freunden oder Familie einen ereignisreichen, aber entspannten Tag in der Region zu verbringen. Für die gesamte Tour sollte man sich einen ganzen Tag Zeit nehmen. Dann steht dem Spaß nichts mehr im Wege. 

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