Hilferuf der Dekane und Rektoren der JGU

24.03.2018
Campus-News, Studium
eb

Laut einem Bericht der Allgemeinen Zeitung protestieren nun auch die Dekaninnen, Dekane und zwei Rektoren der JGU Mainz in einem Schreiben gegen die Bildungspolitik der Landesregierung.

Das Schreiben richtet sich an eine Expertenkommission des rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministeriums. Seit April vergangenen Jahres befasst diese sich mit der Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Rheinland-Pfalz in den nächsten fünf Jahren, die Ergebnisse sollen im Mai präsentiert werden. 

Lehrende an der Schmerzgrenze

Die Dekaninnen und Dekane aller zehn Fachbereiche der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) sowie zwei Hochschulrektoren beschrieben laut AZ eine "finanzielle Notlage", die die Qualität, Wettbewerbsfähigkeit und das Leistungsniveau der Hochschule nachhaltig verschlechtern werde. Die Lehrenden opferten sich auf und seien an ihrer Schmerzgrenze angelangt, Grundausstattung und Sachmittel seien nicht mehr finanzierbar. 

Universitätspräsident Univ-Prof. Dr. Georg Krausch habe das Schreiben nicht mitunterzeichnet, zeige sich aber solidarisch mit seinen Kolleginnen und Kollegen. Die finanziellen Voraussetzungen für ihre überdurchschnittlichen Leistungen bezeichnet er als "unzureichend". Ein Lehrender erklärt, er habe die Hoffnung in die Landesregierung für die Verbesserung des Zustands bereits verloren, nun könne nur noch der Bund helfen. Professuren und Mitarbeiterstellen würden seit Jahren bereits durch Vakanzen gemanagt, d.h. sie werden für zwei bzw. ein Jahr nicht nachbesetzt. Dennoch führe die momentane Finanzierung zu immer mehr Schulden: "Wir kriegen das Geld, das wir bekommen sollten, nicht." Dadurch seien Stelleneinsparungen unvermeidbar.

Millionen fehlen für Status quo

Der Bericht erklärt, dass die Landesmittel im Wissenschaftshaushalt für die Universität inklusive der Unimedizin seit 2012 numerisch zwar gestiegen seien, allerdings steht die Erhöhung nicht im Verhältnis zur Kostensteigerung für Sachmittel: Rund sieben Millionen Euro fehlen dadurch allein der Uni Mainz zur Finanzierung des laufenden Betriebs. Auch Mainzer Studierende hatten bereits in einem offenen Brief an die Landesregierung gegen den im Frühjahr 2017 verabschiedeten rheinland-pfälzischen Bildungshaushalt protestiert und sich für eine Ausfinanzierung der Universität ausgesprochen.

Wissenschaftsminister: "Es wurde einiges getan"

Gegenüber der AZ gibt Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) zu, die Sorgen der Univertreterinnen und -vertreter zu kennen, das Schreiben liege ihm aber nicht vor. Die Landesregierung habe "in den vergangenen Jahren einiges getan", heißt es weiter. Die Uni Mainz habe aufgrund ihrer Größe eine besondere Stellung in Rheinland-Pfalz und man wolle sich den Herausforderungen gemeinsam stellen.

Zwar kommen der Universität außerdem Gelder aus dem Hochschulpakt zu, die eigentlich nicht zur Erhaltung, sondern zur Schaffung von Personalstellen gedacht sind. Dieser läuft jedoch 2023 aus.

 

 

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