Abriss für die neue Mitte

02.07.2019
Campus-News
kaz

Diesen Sommer beginnen große räumliche Veränderungen an der JGU. Einige alte Gebäude sollen durch Abrissarbeiten Platz für eine neue Mitte an der Universität schaffen.

Der Abriss des alten Max-Planck-Institutes für Chemie (MPI) hat den Startschuss für die großen räumlichen Veränderungen auf dem Campus der Universität Mainz eingeläutet. Laut Universitätspräsidenten Prof. Georg Krausch soll die lange Kette an Abrissarbeiten, die sich quer über den Campus erstrecken werden, dafür sorgen, dass "die Universität schöner wird."

Das alte MPI aus den 1930er Jahren an der Ecke Anselm-Franz-von-Bentzel-Weg/Fritz-Straßmann-Weg ist bereits entkernt worden und soll im nächsten Schritt vollständig abgerissen werden. Wie die Pressestelle der Universität mitteilt stehen die Gebäude, an denen derzeit Abrissarbeiten stattfinden, bereits seit Jahren leer. Somit soll es im laufenden Lehrbetrieb keine Beeinträchtigungen geben."Natürlich gibt es ein bisschen Lärm und Schmutz, den die Mitglieder der Universität im Interesse der Campussanierung allerdings sicherlich gerne hinnehmen", so die Einschätzung von Martina Stöppel, Ansprechpartnerin für Corporate Media der Universität Mainz.

Was wird abgerissen?

Nach dem Abriss des MPI folgen das Inter I-Haus mitsamt seinen Nebengebäuden und auch der "Schnellbau 1", welcher sich am Staudingerweg gegenüber der Zentralmensa befindet. Die Gebäude sollen bis zum Sommer 2020 abgerissen werden.

Zwischen dem Philosophicum und der Muschel befindet sich das wohl aufwendigste Projekt. In dem 1959 errichteten früheren Hauptgebäude des Instituts für Kernchemie, das den Namen "M-Haupt" trägt, wurde damals von dem Entdecker der Kernspaltung Fritz Straßmann mit radioaktiven Stoffen geforscht. Rund drei Millionen Euro flossen bereits in die Planung des Abrisses und die Entsorgung. Denn die belasteten Materialien müssen soweit wie nötig dekontaminiert und dann als Sonderabfälle in speziellen Behältern entsorgt werden. Erst danach kann die Abtragung des Gebäudes in Teilen beginnen. Die Entsorgung werde anschließend noch zusätzliche vier Millionen Euro kosten, wie die Allgemeine Zeitung berichtet. Sowohl der Abriss als auch die aufwendige Entsorgung sollen noch ungefähr ein Jahr dauern.

Zwei weitere Institutsgebäude des alten MPI zwischen der Muschel und dem Fritz-Straßmann-Weg müssen ebenfalls daraufhin untersucht werden, ob sie einfach abgerissen werden können oder wie das "M-Haupt" Schicht für Schicht abgetragen werden müssen.

Welche neuen Gebäude kommen?

Leerstehende Baracken mit zugenagelten Fenstern, zugewucherte Grünflächen und ähnliches sollen nach den Abrissarbeiten an der JGU dann Geschichte sein. Jahrelang standen die alten Gebäude der Kernphysik und der Kernchemie leer, denn die Institute sind bereits in neuere und modernere Gebäude im hinteren Bereich des Campus umgezogen.

Bei dem Gesamtprojekt handele es sich um eine lange Kette von Arbeiten, die Stück für Stück zu dem Ziel führen, eine neue und zentrale Mitte zu schaffen, wie der Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) Holger Basten Mainzund.de mitteilte. Auf dem Gelände des "M-Haupt" wünscht sich die Universität den Bau einer neuen Zentralbibliothek. Bevor dieser Plan jedoch verwirklicht oder auch nur konkretisiert werden kann, werde es zunächst auf allen Flächen nur Wiesen geben können. Doch auch die sollen laut Universitätspräsident Krausch schon zu einer Steigerung der Attraktivität der Universität beitragen.

Campus Mainz e.V. unterstützen!

Campus Mainz e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und die meiste Arbeit ist ehrenamtlich. Hilf uns dabei auch in Zukunft tolle Dienste für alle kostenlos anzubieten. Unterstütze uns jetzt!