Vielen Studierenden dürfte mittlerweile aufgefallen sein, dass sich der Campus der JGU zur Zeit in einem starken Wandel befindet. Von Neubauten wie dem Philosophicum II und dem Biozentrum bis hin zum Uni-Vorplatz wird nach und nach der Campus modernisiert. Spätestens seit dem Architektenwettbewerb 2010 steht auch der Umbau des öffentlichen Raums auf dem Plan.
Die Pläne des Gewinners dienen nun auch als Vorlage für die "Neue Mitte", die zwischen dem Philosophicum und der NatFak, zwischen ReWi und Kernchemie entstehen soll. Dort, wo jetzt ein ungenutztes Feld, Bauschutt und Reste von Gebäuden zu finden sind, erhofft sich Universitätspräsident Prof. Dr. Georg Krausch "einen Platz, der für alle da ist".
Doch wie soll die "Neue Mitte" aussehen? Der geplante zentrale Platz soll der JGU den "Charakter einer angelsächsischen Universität" verleihen und soll optisch an den Uni-Vorplatz angeglichen werden, so Krausch. Ob auch größere Grünflächen Bestandteil des Bauprojekts sein sollen, hält er jedoch für fraglich.
Ganz oben auf der Prioritätenliste der Hochschulleitung steht allerdings eine neue Zentralbibliothek, die zusammen mit einem Studierenden-Service-Center auf dem Bauplatz integriert werden soll. Die aktuelle Zentralbibliothek aus den 1960er-Jahren ist baufällig und der Zahl der Studierenden nicht mehr angepasst, was einen Neubau nötig macht. Hier nennt Krausch Berlin und Freiburg als Beispiele für zeitgemäße Bibliotheken und betont vor allem den Stellenwert adäquater Arbeitsplätze.
Bis die Pläne der Hochschulleitung umgesetzt werden können, dürften allerdings noch einige Jahre ins Land gehen. Erst vor wenigen Wochen begutachtete eine Kommission des Wissenschaftsrates den Standort, was Krausch als ein Zeichen der "Ernsthaftigkeit der Landesregierung" interpretiert. Die Ergebnisse der Kommission werden frühestens im Dezember 2018 erwartet. Ein Baustart sei deshalb noch nicht absehbar.
Die Einschränkungen für die Studis sollen so gering wie möglich gehalten werden, auch wenn sich Baulärm nicht vermeiden lasse, so Krausch. "Wichtig ist aber, dass die neue Zentralbibliothek kommt." Die Grünfläche werde aktuell von den Studierenden jedoch ohnehin nicht genutzt, weshalb keine allzu großen Behinderungen zu erwarten seien.
Wie die Allgemeine Zeitung Mitte Juli berichtete, würde die Universität auch bei diesem Bauprojekt wieder gerne als Bauherrin tätig werden, nachdem sie bereits bei dem Philosophicum II und dem Biozentrum auf eine Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) weitgehend verzichtet hatte. Dieser ist eigentlich für Bauprojekte auf dem Campus zuständig, war aber bei den genannten Bauangelegenheiten nicht involviert. Laut AZ ermögliche dies "nicht nur zügigeres und bedarfsgerechteres Bauen, sondern auch die Einhaltung des Kostenrahmens“.
Ob die JGU jedoch auch bei der "Neuen Mitte" wieder als Bauherrin tätig wird, ist allerdings noch nicht klar. "Das liegt nicht in unserer Hand", betont Krausch auf Nachfrage, aber man habe gute Erfahrungen als Bauherrin gemacht. Der LBB hat sich auf Nachfrage nicht zu dem Thema geäußert.
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