Erstes Repair Café in Mainz

17.04.2013
Campus-News, Freizeit

Geld sparen und Wegwerfgesellschaft überwinden

Ein loses Kabel und schon stehen die Meisten von uns im nächsten Elektromarkt und kaufen einen neuen Toaster. Das Budget für den Monat ist deutlich belastet und der nächste Schrotthaufen ist mal wieder etwas gewachsen. Das ist weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll, wenn doch ein ausgewechseltes Kabel für viele weitere goldbraune Toasts sorgen könnte. Aber es braucht eben Fachwissen und auch ein bisschen Mut, wenn dem kaputten Ding mit Schraubenzieher zu Leibe gerückt werden soll.

Selber reparieren

Fachkundige Anleitung, einen Kaffee und nette Gesellschaft findet man seit dem 12. April 2013 im Mainzer Repair Café. Unter Aufsicht von Spezialisten können auch technisch unbedarfte Bürger mit den defekten Gegenständen kommen und lernen, sie selber zu reparieren. Ob die Gangschaltung des Fahrrads kaputt ist, der Computer spinnt oder die Lieblingskette gerissen, im Repair Café gibt es jemanden der fachkundige Hilfe geben kann. Geld wollen die etwa 25 Helfer nicht für ihre Leistung, über Sach- oder Geldspenden wird sich aber sehr gefreut. Wer mag kann auch als Dank für das heile Fahrrad einen Kuchen oder ein paar Muffins backen.

Angst nehmen

Daniel, ehrenamtlicher Mitarbeiter beim Repair Café erklärt, warum er sein Fachwissen kostenlos mit Anderen teilt und seine Freizeit opfert: „Ich kann nicht erwarten, dass ich mal Hilfe bekomme, wenn ich selber Anderen nicht helfe“. Der Umweltmanagementsstudent ist Spezialist für mechanische Teile und hat sich sein Wissen großenteils selbst beigebracht. Grade am Anfang hätte er gerne etwas Anleitung bekommen, denn „es wird einem die Angst genommen.“ Damit es Andere leichter haben will er nun sein Wissen teilen.

Bücher und Skripte hinter sich lassen

Jeder und Jede kann beim Repair Café mitmachen. Es ist keine gewöhnliche Werkstatt, sondern vor allem ein Ort der Begegnung. Menschen verschiedener Generationen und Nationalitäten kommen zusammen um die Wegwerfgesellschaft zu überwinden, einen nachhaltigen Lebensstiel zu fördern und voneinander zu lernen. Das Team freut sich über weitere Verstärkung. Grade Studierende aus technischen Studiengänge können hier ihr theoretisches Wissen praktisch umsetzen. Mal die Bücher und Skripte hinter sich zu lassen und handwerklich tätig zu werden kann für jeden Studierenden eine schöne Abwechslung sein, findet auch Matthias, der seit Jahren Fahrräder für Andere repariert und dabei Abwechslung zu seinem sehr theoretischen Medizinstudium findet. 

Weitere Termine

Die nächsten Treffen des Repair Café sind am 24. Mai, 14. Juni und 16. August. Los geht es immer ab 17 Uhr im Haus der Evangelischen Kirche in der Kaiserstraße 37.

(jw)

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