Bildungsprotest: Lernfabriken...meutern!

16.06.2017
Studium, Instagram Artikel
ik

Am kommenden Montag startet die bundesweite Aktionswoche des Bündnisses "Lernfabriken...meutern". Auch in Mainz wird es eine Demonstration im Rahmen des Bildungsprotests geben.

"Lasst uns gegen Lernfabriken...meutern!", unter diesem Motto werden in der Woche vom 19. bis 24. Juni 2017 in ganz Deutschland Protestaktionen gegen das Bildungssystem stattfinden. Kritisiert wird vor allem dessen Unterfinanzierung. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Uni Mainz ruft in einem Facebook-Beitrag dazu auf, sich dem bundesweiten Bildungsprotestes anzuschließen, "damit 'gute Lehre' keine leere Phrase bleibt".

Im Rahmen der Aktionswoche finden am 21. Juni in zahlreichen deutschen Städten gleichzeitig Demonstrationen gegen das aktuelle Bildungssystem statt, die von Schülern und Schülerinnen, Studierenden, Lehrenden, Erziehern und Erzieherinnen, Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen sowie Angestellten der verschiedenen Hochschulen in Deutschland organisiert werden. Auch in Mainz wird an diesem Tag ein Bildungsprotest stattfinden, der von dem Zusammenschluss Mainz Meutert organisiert wird. Der Protest soll um 14 Uhr am Hauptbahnhof mit einer Kundgebung starten, gefolgt von einem Demonstrationszug durch die Mainzer Innenstadt.

Die Ziele der Protestaktion

Bereits im März 2017 hatte das Aktionsbündnis Lernfabriken...meutern! zu der bundesweiten Aktionswoche aufgerufen. In seinem Aufruf zum Bildungsprotest formuliert das Bündnis konkrete Ziele, für die in der kommenden Woche gekämpft werden soll. Zum einen wird mehr Geld für Bildung und Forschung gefordert, denn Bildung sei "chronisch unterfinanziert", wodurch Bildungsorte um die knappen Gelder kämpfen müssten und in ständiger Konkurrenz ständen.

Ein weiteres Ziel sei die finanzielle Unabhängigkeit, denn jeder solle genug Geld zur Verfügung haben, um lernen und leben zu können. Dabei müsse allen Menschen, egal ob in der Ausbildung, im Studium, in der Schule, der Erwerbslosigkeit oder der Lehre, gleiche Teilhabe möglich sein.

Außerdem kritisiert das Bündnis die “Fremdbestimmung“ durch Lehr- und Ausbildungspläne und fordert ein Mitbestimmungsrecht an Lerninhalten- und bedingungen für alle Beteiligten. Lernfabriken...meutern! spricht sich zudem gegen eine Bewertung der Lernenden durch ein Notensystem aus und fordert stattdessen eine individuelle Lernbegleitung.

Studis, die sich an der Protestaktion beteiligen möchten, sollten laut Manuel Schabel, Ansprechpartner des AStA-Arbeitsbereichs Hochschulpolitik, zur Demonstration am kommenden Mittwoch gehen und "ihren Unmut kundtun".

Bildungsprotest in Mainz: Gegen Kürzungen im Bildungshaushalt

Im Zusammenhang mit dem Aktionsbündnis hatte der AStA der Uni Mainz im Mai den Arbeitskreis Bildungsprotest gegründet. Ziel des Arbeitskreises war es, sich mit der Unterfinanzierung der Universität zu beschäftigen und gemeinsam Protestaktionen zu planen. Daraus entstand die Gruppe Mainz meutert, die die Bildungsdemonstration in Mainz plant.

Mainzer Studi-Vertreter hatten sich bereits im Februar an die Studierenden gewendet, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass der Bildungshaushalt 2017/2018 erhebliche Einsparungen für die Universität vorsieht (Campus Mainz berichtete). Aus Protest gegen die Kürzungen hatten die studentischen Vertreter einen offenen Brief an die Landesregierung geschrieben und eine Petition gestartet.

Das Aktionsbündnis Lernfabriken...meutern!

Das Aktionsbündnis Lernfabriken…meutern! hatte sich Anfang 2015 gegründet, um sich mit gemeinsamen Kampagnen gegen die "unternehmerische Hochschule" und für eine Demokratisierung des Bildungssystems einzusetzen. Die Bedingungen, unter denen in Deutschland Bildung stattfindet, seien "katastrophal", so das Bündnis auf seiner Website. Die Bildungseinrichtungen seien unterfinanziert, zudem sei das Bildungssystem durch "ständigen Leistungsdruck und Disziplinierung" sowie "Konkurrenz und Ausschluss" geprägt. Dadurch würden laut Lernfabriken...meutern!, "selbstbestimmtes Handeln, politische Teilhabe und kritisches Hinterfragen (...) zugunsten braver Angepasstheit an die Erfordernisse der Wirtschaft unterdrückt".

 

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