Medientechnikhaus statt Haus Mainusch

27.02.2017
Campus-News
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Lange war die Zukunft des Haus Mainusch unklar, jetzt gibt es Gewissheit: Haus Mainusch wurde der Mietvertrag gekündigt und wird einem Medientechnikhaus weichen müssen. Über einen neuen Standort für das Haus Mainusch wird noch entschieden.

Mietvertrag von Universität zum Jahresende gekündigt

Es gehört für viele genauso selbstverständlich zum Campus dazu wie Vorlesungen und Studierendenpartys: das Haus Mainusch. Das selbstverwaltete Haus steht seit 29 Jahren unbeugsam wie die Gallier und muss ein weiteres Mal um seinen Fortbestand kämpfen. Denn die Universität als Hauptmieter des Gebäudes hat den Mietvertrag zum Jahresende gekündigt.

Perfekter Standort für Medientechnikhaus

Haus Mainusch - das bedeutet für viele Freiräume von normativen Zwängen, Selbstverwirklichung und ein "Raum frei von jeglicher Form der Unterdrückung, Ausgrenzung, Hierarchisierung und Ausbeutung". Für die Universität bedeutet das Haus Mainusch dagegen: ein perfekter Standort für ein Medientechnikhaus.

Laut einer Stellungnahme des Universitätspräsidenten Professor Doktor Georg Krausch bestünden bereits seit 2008 "Planungen zur Unterbringung der medienwissenschaftlichen Fächer" und zwar in einem umgebauten Inter I sowie in einem Neubau, einem Medientechnikhaus. Aus diesem Grund bestand die Regelung, den Untermietvertrag des Haus Mainusch zum Jahresende hin nur noch um jeweils ein Jahr zu verlängern. Die Universität als Hauptmieter des Gebäudes hat diesen Ende 2016 nun jedoch nicht mehr verlängert.

Alternativen für Mainusch und Bauwagensiedlung?

Alex vom Arbeitskreis Pressearbeit des Haus Mainusch findet, die Kündigung sei "relativ unerwartet" gekommen. Zwar seien die Baupläne der Universität und somit die unsichere Lage schon bekannt gewesen, weswegen die Unterstützer von Haus Mainusch Anfang Februar auf dem Campus für dessen Verbleib demonstriert hatten. Allerdings sei ihnen signalisiert worden, es bestünde in Bezug auf den Vertrag kein spezieller Verhandlungsbedarf. Sie stünden mit der Universitätsleitung im Gespräch über einen alternativen Ort für das Haus Mainusch auf oder in der Nähe des Campus, erklärt Alex. Zusätzlich bestehe die Möglichkeit, die bereits bestehende Bauwagensiedlung am anderen Ende der Universität zu vergrößern.

Kein Platz für Hörsäle im Inter I

Aber warum wurde ausgerechnet der Platz des Haus Mainusch für den Bau des neuen Medientechnikhauses ausgesucht? Es habe sich mittlerweile herausgestellt, dass in dem neuen Medienhaus im ehemaligen Inter I, anders als ursprünglich geplant, lediglich Büros und weder Hörsäle noch Veranstaltungsflächen untergebracht werden könnten. Diese müssten daher, so Krausch, im Medientechnikhaus in der Nähe der anderen Einrichtungen ihren Platz bekommen. Dadurch vergrößere sich der Neubau im Vergleich zu früheren Planungen, weshalb das Haus Mainusch und die Bauwagensiedlung für das neue Gebäude Platz machen müssten.

Mit der Sanierung des Inter I und dem Bau des Medientechnikhauses könnten alle medienwissenschaftlichen Fächer auf den Campus ziehen. Bislang seien diese hauptsächlich in angemieteten Räumen in der Stadt untergebracht worden. Die geplante Nutzung des Inter I und des Medientechnikhauses erleichtere die Zusammenarbeit der medienwissenschaftlichen Fächer mit anderen Fächern der Universität sowie die Kooperation mit der Hochschule Mainz. Deren medienaffine Fächer sollen ebenfalls ein neues Heim im Medientechnikhaus finden.

Räumung erst 2018 nötig

Bis zum Vertragsende am 30. November dieses Jahres kann das Haus Mainusch noch an seinem derzeitigen Standort bleiben. "Was weiter passiert, ist noch nicht endgültig klar", sagt Alex. Die Universitätsleitung erklärt, dass die Räumung von Haus Mainusch und dem umgebenden Gelände "voraussichtlich erst im Laufe des Jahres 2018 notwendig" würde. Und bis dahin bleibe, so Alex, von Seiten des Haus Mainusch "definitiv Gesprächsbereitschaft über den Erhalt des Projektes" bestehen.

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