Albtraum Vermieter? Wohnen im Inter 2

21.07.2016
Wohnen, Wohnblog
Pia

Auch Pia hat so ihre Erfahrungen mit Vermietern gemacht. Als Inter 2-Bewohnerin muss sie bei ihrem "Vermieter" mit Sprechstunden, Wartezeiten und zahlreichen E-Mails rechnen.

Das Studierendenwerk als Vermieter

Wer sich dazu entscheidet, in ein Wohnheim zu ziehen, der muss auf einen klassischen Vermieter verzichten. Dies kann Vor-, aber auch Nachteile haben.

Sämtliche WGs, Einzelapartments und auch Familienwohnungen aller Wohnheime in Mainz werden zentral vom Studierendenwerk verwaltet. Da sich das Studiwerk um insgesamt 10 Wohnheime kümmern muss, bekommt man persönlich nicht allzu viel von den “Vermietern“ selbst mit. Bei Einzug, Auszug oder auch (wie in meinem Fall) Umzug muss man sich selbst aktiv an das Studiwerk wenden.

Jedes Wohnheim hat einen festen Ansprechpartner, der per Mail oder in der Sprechstunde kontaktiert werden kann. Erfahrungsgemäß klappt das ganz gut, wenn man genügend Zeit mitbringt. Denn besonders zu Beginn und gegen Ende des Semesters trifft man auf zahlreiche Mitwartende auf dem Flur des Studiwerkes.

Doch als Inter 2-Bewohnerin fällt es leicht, überpünktlich zu der Öffnungszeit zu erscheinen. Denn die Büros des Studiwerkes sind direkt gegenüber des Wohnheims neben der Zentralmensa. Bei konkreten Anliegen, die schnell geklärt werden sollen, kann man also mit minimalem Aufwand den Vermieter zu Gesicht bekommen – man muss nur einmal über die Straße laufen (und den richtigen Zeitpunkt erwischen).

Miete per E-Mail

Wer als Wohnheimbewohner seinen Vermieter nicht persönlich kennen lernen will, der wird es auch nicht. Um den schriftlichen Kontakt kommt man allerdings nicht herum, es sei denn, man öffnet konsequent nicht das E-Mail-Postfach. Denn dort landet öfters mal eine Rundmail vom Studiwerk.

Regelmäßig werden Hinweise zu Lärmbelästigung versendet. Auch Aufrufe zur Sauberkeit in den WGs oder Verweise auf Renovierungsarbeiten sind hin und wieder dabei. Meistens wird diesen E-Mails eher wenig Beachtung geschenkt.

Allerdings gibt es einen Zeitpunkt im Semester, an dem man besser aufpassen sollte. Einmal pro Semester ist es Pflicht, seinen Studiausweis per E-Mail an den Sachbearbeiter des jeweiligen Wohnheimes zu schicken oder ihn persönlich vorzuzeigen. Man erhält dafür eine Erinnerung, natürlich per E-Mail.

Das Vorzeigen des Ausweises ist sicherlich keine große Anstrengung, denn wie bereits gesagt, der Weg könnte kaum kürzer sein. Auch eine E-Mail ist innerhalb weniger Minuten versendet. Und doch wird es immer wieder vergessen. Leider bleibt es dann bei einer zweiten Erinnerung. Wer sich danach nicht meldet, erhält die Kündigung per Post. Um dies zu bemerken, muss aber natürlich erst einmal rechtzeitig der Briefkasten geleert werden.

Die ausführende Kraft: Hausmeister

Bei Problemen rund um die eigenen vier Wände muss man sich im Inter 2 gar nicht erst an die Vermieter wenden. Das Studiwerk ist sozusagen nur für den "Papierkram“ zuständig. Alles Weitere klärt man dann mit den Hausmeistern. Diese nehmen die Zimmer bei Ein- und Auszug ab, hören sich Beschwerden über Mängel an und beheben diese (manchmal zumindest).

Die Hausmeister sind den ganzen Tag über im Wohnheim. Man trifft sie beim Rasen mähen, Müll aufsammeln und gelegentlich im Treppenhaus. Nur wenn man sie mal ansprechen möchte oder muss, sind alle wie vom Erdboden verschluckt.

Es gibt für die Hausmeister ebenfalls feste Sprechstunden im Hausmeisterbüro des Wohnheims. Diese sind jedoch zu eher ungünstigen Zeitpunkten und teilweise nur eine halbe Stunde lang. Bei spontanen Gängen zum Hausmeisterbüro gehört also eine Portion Glück dazu, damit man jemanden antrifft.

Konkrete Mängel im Zimmer werden auf Beschwerdezettel eingetragen. Ob und wie schnell diesen Beschwerden nachgegangen wird, ist unberechenbar. Erfahrungsgemäß kann ich nur Hartnäckigkeit empfehlen. Je öfter man nachfragt, desto eher kommt man an sein Ziel.

Mein Fazit

Insgesamt bin ich als Mieterin mit der Situation rund um Vermieter und Hausmeister sehr zufrieden. Bei Bedarf komme ich mit Eigeninitiative durchaus zügig an wichtige Informationen. Außerdem finde ich es persönlich recht angenehm, keinen Vermieter zu haben, der ständig vor der Tür steht. Die Flure werden regelmäßig gesäubert und der Rasen gemäht, darum muss sich also auch kein Bewohner aus dem Inter 2 kümmern.

Allerdings hatte ich bisher (zum Glück) noch keine größeren Probleme oder Schäden mit und in meinem Apartment. Wer sich schon mal ausgesperrt hat sieht das wahrscheinlich etwas anders. Wenn dann keine Hausmeister zu erreichen sind, könnte es durchaus ungemütlich werden. 

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